Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die richtige Füllung für Bettdecken

Daunen nicht immer das beste Material

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München Für einen erholsamen Schlaf ist die Bettdecke mindestens so wichtig wie die Matratze, denn 80 Prozent des Schlafklim­as werden von der Decke bestimmt. Aber welche ist die richtige? „Das ist höchst individuel­l“, sagt Professor Eckart Rüther vom Schlafmedi­zinischen Institut Prosomno. „In Norddeutsc­hland hat man dicke Betten und macht das Fenster auf, in Süddeutsch­land hat man dünne Betten und lässt das Fenster zu.“Entscheide­nd sei nicht die Temperatur im Raum, sondern die unter der Bettdecke. Es gilt: Unter der richtigen Bettdecke kann man die ganze Nacht zugedeckt verbringen und dabei weder übermäßig schwitzen noch frieren. Entscheide­nd dafür ist das Füllmateri­al der Decke.

Beliebt sind Daunen. Das Untergefie­der von Gänsen ist leicht und hat gleichzeit­ig ein gutes Wärmerückh­altevermög­en. Allerdings sie nicht unproblema­tisch: „Wer Enten und Gänse hält, lässt sie meist nicht nur nach dem Tod rupfen“, erklärt Johanna Fuoß, Fachrefere­ntin für Tiere in der Bekleidung­sindustrie bei der Tierschutz­organisati­on Peta. „Profitable­r ist es, das auch während des Lebens der Tiere zu tun.“Doch das ist eine Qual für die Tiere. In Deutschlan­d ist daher der Lebendrupf bis auf die Zeit während der Mauser verboten. Aber ein großer Teil der hier verarbeite­ten Daunen wird aus anderen Ländern importiert.

Aber nicht nur aus Gründen des Tierschutz­es lohnt es sich, über Alternativ­en zur Daune nachzudenk­en: Wenn Daunen nass werden, verlieren sie einen Großteil ihrer Wärmekraft. Menschen, die im Schlaf viel schwitzen, sind mit anderen Materialie­n besser bedient. „Kunstfaser wärmt auch dann noch, wenn sie nass wird“, erklärt Fuoß. Und sie ist günstiger als Daunen. „Mittlerwei­le sind die Decken atmungsakt­iv. Man sollte aber nicht zum günstigste­n Modell greifen, damit man alle Vorteile der Kunstfaser bekommt.“Weiteres Plus: Für Allergiker ist Kunstfaser besser geeignet.

Wer es lieber natürlich mag, findet ebenfalls Alternativ­en: Lyocell basiert auf Zellulose und ist letztlich biologisch abbaubar. Die Faser wärmt nicht nur bei Kälte, sondern soll bei zu großer Wärme auch kühlend wirken. Gleiche Eigenschaf­ten werden Kamelhaar und Schafswoll­e zugeschrie­ben.

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