Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Kritische Stimmen aus Augsburg

Csu-politiker finden klare Worte – auch in Richtung Parteichef

- VON JÜRGEN MARKS UND JÖRG HEINZLE

In der Csu-vorstandss­itzung ging es am Montag nach der Wahlnieder­lage hoch her. Parteichef Horst Seehofer musste von mehreren Seiten Kritik einstecken. Der Münchner

Merkur berichtete, dass auch der Augsburger Bezirksvor­sitzende Johannes Hintersber­ger das Wort ergriff. „Ich kann die ständige Relativier­erei nicht mehr hören“, soll der Augsburger CSU-CHEF Seehofer „angeraunzt“haben. Das schrieb der Landtagsko­rresponden­t des Blattes, Christian Deutschlän­der, im Kurznachri­chtendiens­t Twitter. Auf Nachfrage unserer Redaktion wollte sich Hintersber­ger dazu nicht äußern: „Ich mache keine Aussagen über nicht-öffentlich­e Sitzungen“, antwortete er.

Augsburgs OB Kurt Gribl war als einer der Csu-vizechefs auch in der Sitzung. Gribl sagt, Hintersber­ger habe gewarnt, das Ergebnis auf die leichte Schulter zu nehmen. Als spezielle Kritik an Seehofer habe er das nicht verstanden, so Gribl. Hintersber­ger sei mit der spürbaren Erleichter­ung, dass man angeblich mit einem blauen Auge davongekom­men sei, nicht einverstan­den gewesen.

Kritisch äußerte sich bereits am Wahlabend der Augsburger Csubundest­agsabgeord­nete Volker Ullrich. Den Namen Seehofer erwähnte er nicht. Als Grund für die herben Verluste der CSU sehe er aber auch die verbale „Kraftmeier­ei“und den Konfrontat­ionskurs innerhalb der Unionspart­eien und der Großen Koalition, sagte Ullrich. Die CSU brauche jetzt eine Erneuerung in Inhalten, Stil – und auch personell.

Bislang hatte sich die Augsburger CSU mit Kritik an Seehofer zurückgeha­lten. Augsburg hatte in den vergangene­n Jahren von Seehofers Entscheidu­ngen profitiert. Die Umwandlung des Klinikums zur Uniklinik hat die Stadt vor allem Seehofer zu verdanken.

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J. Hintersber­ger
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Volker Ullrich

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