Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Abgeordnete: Die Zahl alleine sagt nichts
Aus Augsburg werden künftig mehr Abgeordnete im bayerischen Landtag über die Geschicke des Freistaats mit entscheiden. Bisher waren es fünf, künftig werden es mindestens sechs sein. Für Augsburg wird das kein Schaden sein: Bei einigen wenigen Themen, etwa bei Verbesserungen für den Fugger-express, war es in der Vergangenheit zumindest ein gutes Signal, dass Abgeordnete aus der Region parteiübergreifend an einem Strang zogen.
Und es ist aus Augsburger Sicht auch nicht schlecht, wenn im Freistaat, der künftig wohl eine Regierung aus CSU und Freien Wählern haben wird, Großstädte mit vielen Abgeordneten vertreten sind. Die Großstadt-belange dürfen in einer Regierung mit den FW, die ihre Stammwähler eher im ländlichen Raum haben, nicht zu kurz kommen.
Allzu viel braucht man sich andersherum aber auch nicht erhoffen, wenn es viele Augsburger Abgeordnete gibt. Die Wohltaten der Staatsregierung, die Augsburg als größter bayerischer Stadt mit einem Csu-oberbürgermeister in den vergangenen Jahren zugutekamen, waren zumindest zum Teil auch der Versuch der Landescsu, Großstadtkompetenz zu demonstrieren. Die Zahl der Abgeordneten war dafür nicht relevant. Ohnehin sind die Landtagsabgeordneten nicht ausschließlich dazu da, um Geschenke für ihre Stimmkreise aus München zu holen, sondern um Gesetzentwürfe zu beraten und die Regierung zu kontrollieren. Wichtiger als die Herkunft ist da die Parteizugehörigkeit.