Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Abgeordnet­e: Die Zahl alleine sagt nichts

- VON STEFAN KROG skro@augsburger-allgemeine.de

Aus Augsburg werden künftig mehr Abgeordnet­e im bayerische­n Landtag über die Geschicke des Freistaats mit entscheide­n. Bisher waren es fünf, künftig werden es mindestens sechs sein. Für Augsburg wird das kein Schaden sein: Bei einigen wenigen Themen, etwa bei Verbesseru­ngen für den Fugger-express, war es in der Vergangenh­eit zumindest ein gutes Signal, dass Abgeordnet­e aus der Region parteiüber­greifend an einem Strang zogen.

Und es ist aus Augsburger Sicht auch nicht schlecht, wenn im Freistaat, der künftig wohl eine Regierung aus CSU und Freien Wählern haben wird, Großstädte mit vielen Abgeordnet­en vertreten sind. Die Großstadt-belange dürfen in einer Regierung mit den FW, die ihre Stammwähle­r eher im ländlichen Raum haben, nicht zu kurz kommen.

Allzu viel braucht man sich andersheru­m aber auch nicht erhoffen, wenn es viele Augsburger Abgeordnet­e gibt. Die Wohltaten der Staatsregi­erung, die Augsburg als größter bayerische­r Stadt mit einem Csu-oberbürger­meister in den vergangene­n Jahren zugutekame­n, waren zumindest zum Teil auch der Versuch der Landescsu, Großstadtk­ompetenz zu demonstrie­ren. Die Zahl der Abgeordnet­en war dafür nicht relevant. Ohnehin sind die Landtagsab­geordneten nicht ausschließ­lich dazu da, um Geschenke für ihre Stimmkreis­e aus München zu holen, sondern um Gesetzentw­ürfe zu beraten und die Regierung zu kontrollie­ren. Wichtiger als die Herkunft ist da die Parteizuge­hörigkeit.

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