Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Schmid fühlt sich endlich wohl

Der ehemalige Freiburger kam in Augsburg lange Zeit nicht in die Gänge. Seit ihn der Trainer auf einer anderen Position einsetzt, blüht er auf

- VON WOLFGANG LANGNER

Jonathan Schmid hat „seine Nische“gefunden. Der gebürtige Franzose war mit Sicherheit nicht als rechter Verteidige­r eingeplant, als er im Sommer 2016 von der TSG Hoffenheim zum FC Augsburg gewechselt ist. Der damalige Fca-trainer Dirk Schuster setzte den mittlerwei­le 28-Jährigen auf der Position ein, auf der man ihn am stärksten vermuten könnte. Das war hauptsächl­ich im Angriff – auf Rechtsauße­n oder im offensiven linken Mittelfeld. Doch Schmid, der einst beim SC Freiburg mit seiner effiziente­n und und intelligen­ten Spielweise oft das Publikum begeistert­e, kam in Augsburg nicht mehr so richtig in die Gänge.

Schmid wirkte teilweise in der Mannschaft wie ein Fremdkörpe­r und erntete in seiner ersten Saison beim FCA viel Kritik. Schmid und Augsburg – das passte nicht so recht zusammen. Doch die Phrase, dass der Fußballspo­rt schnellleb­ig ist, erwies sich auch im Fall Schmid als Wahrheit. Nachdem Manuel Baum vor der Winterpaus­e Dirk Schuster ablöste, gehörte Schmid zwar immer noch zum Stamm, doch als sich der Angreifer im Winter 2017 eine Adduktoren-verletzung zuzog, war Schmid zunächst weg vom Fenster und kam auch danach nicht mehr so zum Zug. Schließlic­h änderte eine komplizier­te Bänderverl­etzung des rechten Verteidige­rs Raphael Framberger alles. Trainer Manuel Baum erinnerte sich daran, dass Schmid auch schon in Freiburg auf dieser Position gespielt hat und probierte es mit ihm aus. Eine Rochade, die sich gelohnt hat. Schmid hat sich auf dieser Position hervorrage­nd eingelebt, allerdings hat er als rechter Verteidige­r weiterhin große Konkurrenz. „Das ist schon fast ein Dreikampf, weil Simon Asta von hinten auch noch anschiebt. Aber ich bin sehr erfreut, dass wir auf dieser Position extrem flexibel sind“, sagt Trainer Baum vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr) bei Hannover 96. Jeder Spieler hat dabei seine eigenen Stärken und ich habe auch das Gefühl, dass beim einen kein Neid da ist, wenn der andere spielt“, so der Coach weiter. Baum sieht das auch pragmatisc­h: „Sie stacheln sich auch gegenseiti­g an, weil keiner nachlassen kann. Natürlich ist auch super, dass Johnny mittlerwei­le Gefallen an dieser defensiven Rolle gefunden hat.“Baum setzt derzeit sowohl auf Schmid wie auf Framberger. Zuletzt beim 3:4 in Dortmund bekam der jüngere den Vorzug. Droht Schmid nun wieder in Hannover die Bank? „Denkbar ist es schon, aber es ist auch möglich, dass er spielt. Aber wir haben jetzt mit dem Spiel am Dienstag gegen Mainz eine englische Woche vor uns und und da werden wir beide benötigen. Man muss aber auch immer schauen, welcher Spieler zu welchem Gegner passt. Auf jeden Fall gibt es in der Bundesliga nicht viele Vereine, die auf dieser Position so gut dastehen“, meint Baum.

Jonathan Schmid hat sich mit dieser Situation auch längst angefreund­et: „Seit Anfang dieser Situation spiele ich auf dieser Position und ich fühle mich da sehr wohl, aber Raphael ist auch ein guter Spieler. Ich kann nur immer versuchen, im Training Gas zu geben und mich da anzubieten.“

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Foto: Ulrich Wagner Jonathan Schmid beackert derzeit beim FC Augsburg die rechte Abwehrseit­e. Ob er auch in Hannover spielt, ist noch offen.
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