Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
München-pendler sind sauer
Bahnfahrer haben es im Moment nicht leicht, denn es gibt gleich zwei Gründe, warum es auf der Schiene zwischen Augsburg und München nicht nach Plan läuft
Infozettel.“Zustände, die auch Jörg Lange vom Fahrgastverband Pro Bahn in den vergangenen Tagen mehrfach beobachtet hat. In Mering beispielsweise seien viele Regionalzüge vollkommen überfüllt eingefahren. „Sagen wir mal so: Mit Anlauf kam man noch rein.“
Die Baustelle wird noch die kommende Woche für Verzögerungen und Zugausfälle sorgen. Im Ausfahrtbereich des Ulmer Hauptbahnhofs werden die Gleise der Schnellfahrstrecke von Stuttgart angeschlossen. Die Maßnahme ist Teil des Großprojekts Stuttgart 21 und der Ausbaustrecke Ulm–stuttgart. Nach Fertigstellung der aktuellen Bauarbeiten soll sich die Fahrzeit im Fernverkehr Richtung Norden um etwa eine halbe Stunde verkürzen.
„Uns ist bewusst, dass kein Ersatzfahrplan so komfortabel ist wie der reguläre Betrieb“, sagt Michaelernst Schmidt von der Pressestelle der Deutschen Bahn in München. Er rät den Fahrgästen, sich vor Fahrtantritt im Internet auf bahn.de oder mit der Bahn-app über den aktuellen Fahrplan zu informieren. „Hier laufen die Infos in Echtzeit ein“, sagt Schmidt. Der Termin für die Bauarbeiten wurde extra in die Zeit der Herbstferien gelegt, wo wene niger Fahrgäste unterwegs sind. Dass diese Ausbaumaßnahmen nötig sind, ist auch für Jörg Lange keine Frage. Allerdings rät er Fahrgästen und Pendlern davon ab, am kommenden Montag die Bahn zu benutzen. „Wir rechnen mit erheblichen Einschränkungen, da die Ferien zu Ende sind und wir auch mit Winterumsteigern rechnen, die bei kälteren Temperaturen eher die Bahn benutzen. Außerdem ist unklar, wie viele Wagen des Fuggerexpress verfügbar sein werden.“
Die Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) organisiert im Auftrag des Freistaats unter anderem den Regionalverkehr in Bayern. Hier ist das Problem bekannt. Man sei mit der DB Regio in Gesprächen, heißt es aus der Pressestelle. Schon seit Wochen kommt es beim Fuggerexpress zu Zugkürzungen, weil zu wenige Fahrzeuge einsatzbereit sind. Als Ursachen nennt die BEG Unfallschäden an den Zügen, Inspektionen und technische Defekte.
Ab Montag soll sich die Situation entspannen. Dann seien laut DB Regio wieder mehr Fahrzeuge einsatzbereit. Es ist also Besserung in Sicht. Auch weil die Fernzüge aus Ulm ab Freitag, 9. November, wieder planmäßig fahren sollen.