Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die Ultras sind gefordert
Der Ärger ist bei den FCA-FANS auch knapp eine Woche nach den Vorfällen noch präsent: Bislang noch unbekannte Anhänger des Klubs zündeten vor einer offenen Straßenbahn einen Rauchtopf und warfen offenbar Böller nach Polizisten. Weil die Tramlinie im Rahmen der Ermittlungen gesperrt wurde, mussten viele bei Dunkelheit die gur zwei Kilometer lange Strecke zum Stadion laufen.
Es ist wichtig, dass die Verantwortlichen ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden. Einen Feuerwerkskörper zu zünden, während Menschen aus einer Straßenbahn ein- und aussteigen, ist unverantwortlich. Den Schilderungen der Polizei zufolge war es pures Glück, dass die Insassen der Tram nicht verletzt wurden – auch wenn der Schock bei einigen von ihnen immer noch tief sitzt.
Dennoch wäre es falsch, alle Ultras in einen Topf zu werden. „Den“Ultra gibt es nicht, dafür ist die Gruppe schlichtweg zu heterogen, zu vielschichtig. Eine der wenigen Gemeinsamkeiten dürfte es sein, dass die meisten um die 20 Jahre alt und männlich sind. Unter dem Dach der Augsburger Ultras firmieren mehrere Fanklubs, teilweise laufen auch nicht-organisierte Fußballanhänger zum Stadion mit.
Denjenigen unter den Fans, die sich nichts zuschulden kommen haben lassen, kommt aber auch eine wichtige Aufgabe zuteil: Sie müssen verhindern, dass sich Vorfälle wie am Dienstag wiederholen.
Wer derart gedankenlos handelt wie diejenigen, die den Rauchtopf gezündet haben, beschädigt das Ansehen derer, die sich nichts zuschulden kommen lassen und die Stimmung im Stadion mit ihren Aktionen bereichern.