Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wo kommen die drei Millionen her?
Wie die Stadt die Zuschuss-panne im Jugendamt ausgleicht
Das Finanzdebakel im städtischen Jugendamt kommt die Stadt Augsburg teuer zu stehen. Exakt 2,87 Millionen Euro, die als Zuschüsse gedacht waren, fallen wegen eines gravierenden Fehlers der Verwaltung weg. Wie berichtet, war ein Antrag auf Förderung um einen Werktag zu spät abgeschickt worden.
Der förmliche Bescheid, wie viel zurückzuzahlen ist, steht derzeit noch aus. Sozialreferent Stefan Kiefer, in dessen Zuständigkeit das Jugendamt liegt, geht allerdings davon aus, dass die knapp drei Millionen der Stadt nun nicht zur Verfügung stehen: „Der Vorgang ist schmerzlich und ärgerlich.“
Finanztechnisch ist der Millionenausfall allerdings bereits verbucht. Die 2,87 Millionen Euro tauchten im zweiten Nachtragshaushalt 2018 auf, sagte Finanzreferentin Eva Weber am Mittwoch auf Anfrage: „Wir haben hier die maximale Summe eingestellt, mit der zu rechnen war.“Einsparungen im wörtlichen Sinn mussten dabei nicht vorgenommen werden.
Der Betrag wurde letztlich aus den hohen staatlichen Schlüsselzuweisungen abgedeckt. Dies heißt nun aber auch im Umkehrschluss, dass die knapp drei Millionen nicht zur Finanzierung einzelner Projekte oder zum Abbau der Schulden hergenommen werden können. Die Finanzreferentin sagt: „Natürlich hätte dieses Geld überall eingesetzt werden können. An Ideen und Projekten mangelt es nicht.“Die Stadt hätte die knapp drei Millionen Euro gut brauchen können.
Weil der Betrag aus den Schlüsselzuweisungen kommt, musste die Stadt jedoch keine Schulden aufnehmen, um das Finanzdebakel finanztechnisch aufzuarbeiten.