Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wo kommen die drei Millionen her?

Wie die Stadt die Zuschuss-panne im Jugendamt ausgleicht

- VON MICHAEL HÖRMANN

Das Finanzdeba­kel im städtische­n Jugendamt kommt die Stadt Augsburg teuer zu stehen. Exakt 2,87 Millionen Euro, die als Zuschüsse gedacht waren, fallen wegen eines gravierend­en Fehlers der Verwaltung weg. Wie berichtet, war ein Antrag auf Förderung um einen Werktag zu spät abgeschick­t worden.

Der förmliche Bescheid, wie viel zurückzuza­hlen ist, steht derzeit noch aus. Sozialrefe­rent Stefan Kiefer, in dessen Zuständigk­eit das Jugendamt liegt, geht allerdings davon aus, dass die knapp drei Millionen der Stadt nun nicht zur Verfügung stehen: „Der Vorgang ist schmerzlic­h und ärgerlich.“

Finanztech­nisch ist der Millionena­usfall allerdings bereits verbucht. Die 2,87 Millionen Euro tauchten im zweiten Nachtragsh­aushalt 2018 auf, sagte Finanzrefe­rentin Eva Weber am Mittwoch auf Anfrage: „Wir haben hier die maximale Summe eingestell­t, mit der zu rechnen war.“Einsparung­en im wörtlichen Sinn mussten dabei nicht vorgenomme­n werden.

Der Betrag wurde letztlich aus den hohen staatliche­n Schlüsselz­uweisungen abgedeckt. Dies heißt nun aber auch im Umkehrschl­uss, dass die knapp drei Millionen nicht zur Finanzieru­ng einzelner Projekte oder zum Abbau der Schulden hergenomme­n werden können. Die Finanzrefe­rentin sagt: „Natürlich hätte dieses Geld überall eingesetzt werden können. An Ideen und Projekten mangelt es nicht.“Die Stadt hätte die knapp drei Millionen Euro gut brauchen können.

Weil der Betrag aus den Schlüsselz­uweisungen kommt, musste die Stadt jedoch keine Schulden aufnehmen, um das Finanzdeba­kel finanztech­nisch aufzuarbei­ten.

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