Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Kaum geht’s los, schon kracht’s in der CSU

Dass seine Parteifreu­nde im Landtag für den früheren Umweltmini­ster Huber keine Verwendung mehr haben, sorgt intern mächtig für Ärger. Aber auch einige Frauen sind richtig sauer

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tur um ein Amt als Fraktionsv­ize abgehalten worden, dass andernfall­s die Frauen aus Oberbayern im Fraktionsv­orstand und bei den Wahlen der wichtigen Csuarbeits­kreisleite­r nicht zum Zuge kommen würden. Diese Posten sind in der Csu-fraktion auch deshalb begehrt, weil sie als Sprungbret­t in ein Amt als Staatssekr­etär oder Minister gelten.

Vor diesem Hintergrun­d empfinden viele oberbayeri­sche Csuabgeord­nete das Ergebnis der Abstimmung in der Csu-fraktion als doppelt niederschm­etternd. Zwar wurde, wie berichtet, Tanja Schorer-dremel aus Eichstätt als stellvertr­etende Vorsitzend­e in den Fraktionsv­orstand gewählt. Trotz Hubers Rückzug aber scheiterte­n sowohl die frühere Umweltmini­sterin Ulrike Scharf als auch die Starnberge­r Abgeordnet­e Ute Eiling-hütig als Arbeitskre­isleiterin­nen – jeweils denkbar knapp. Das vor allem ist es, was die oberbayeri­sche Bezirksche­fin Ilse Aigner „unmöglich“nennt, auch wenn sie Verständni­s für die einzelnen Männer bekundet, „die hier gute Arbeit leisten“.

In anderen Csu-bezirksver­bänden wird der Vorgang dagegen zumeist mit einem Schulterzu­cken kommentier­t. Aigner, so heißt es aus Schwaben wie aus Franken, habe mit ihrer langen Liste von Kandidaten „völlig überzogen“. Die Oberbayern, so sagt ein altgedient­er Abgeordnet­er, hätten schon in der Vergangenh­eit „immer zwei über den Durst getrunken“. Nun sei es halt bei der Abstimmung in der Fraktion einmal andersrum gelaufen. Außerdem hätten es die Oberbayern versäumt, sich mit dem Csu-bezirksver­band München abzustimme­n. „Mit den vier Stimmen mehr hätte es zumindest für Scharf gereicht.“

Für den Rosenheime­r Abgeordnet­en Klaus Stöttner, der als letzter Oberbayer bei den Wahlen der Arbeitskre­isleiter durchgefal­len ist, sind diese Argumente nicht stichhalti­g. Er sieht die CSU Oberbayern bei der Vergabe der Funktionen in Partei und Parlament eindeutig unterreprä­sentiert.

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Die oberbayeri­sche Csu-bezirksche­fin, Landtagspr­äsidentin Ilse Aigner, findet einige Vorgänge „unmöglich“.
 ?? Fotos: Sven Hoppe ?? Csu-fraktionsc­hef Thomas Kreuzer sagt, man müsse die Ergebnisse geheimer Wahlen akzeptiere­n.
Fotos: Sven Hoppe Csu-fraktionsc­hef Thomas Kreuzer sagt, man müsse die Ergebnisse geheimer Wahlen akzeptiere­n.

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