Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Eine versunkene Welt erwacht
Eine ambitionierte Gruppe um Komponist Alexander Mohr probt das Musical „Atlantis“und hofft auf den Durchbruch
Die trauen sich was, könnte man denken. Eine Gruppe um den Komponisten und Produzenten Alexander Mohr will ein Musical mit professionellem Anspruch auf die Beine stellen. Erzählt wird darin von Atlantis, jenem mythischen Inselreich, das der Philosoph Platon beschrieben hat. Geherrscht haben soll dort eine Seemacht, die große Teile Europas und Afrikas unterworfen hatte. Nach einem gescheiterten Angriff auf Athen sei Atlantis infolge einer Naturkatastrophe innerhalb eines „einzigen Tages und einer Nacht untergegangen“.
Und erwacht als Musical wieder zum Leben. Und zwar am 23. und 24. November in der Kongresshalle. Auch das erzählt von dieser frühen Hochkultur, angereichert um Mythen und Geschichten um das versunkene Reich. Komponiert hat es Alexander Mohr, der auch die meisten Kosten in fünfstelliger Höhe stemmt. Es geht um Unglück, Macht und Leidenschaft. Gier und Verrat stehen gegen das Gute.
Sind die Macher wahnsinnig, ein neues Musical auf die Bühne zu bringen? In Zeiten, in denen „König der Löwen“und „Aladdin“die Bühnen des Landes „überschwemmen“und jede Menge Produktio- nen auf Tour sind. Nein, so Alexander Mohr. Er und seine Crew sind überzeugt vom Erfolg ihrer Story. Natürlich, so der Komponist, sei es ein ambitioniertes Projekt, aber alle seien Feuer und Flamme und probten mit Leidenschaft. Manchmal im Martinipark, meistens in der Agentur für Arbeit, wo sie einen Konferenzsaal nutzen können.
Am Beginn der Storys steht ein Unglück mit einem Raumschiff, das mit drei Außerirdischen vor Atlantis ins Meer stürzt. Das Trio kommt vom Sternensystem Sirius. Ihr Retter General Rambold, Oberbefehlshaber von Atlantis, verspricht ihnen ein beschütztes Leben, wenn sie ihm ihre Technik beibringen. Da sie aus der Zukunft kommen, kennen sie das Schicksal des Inselreiches. Und fordern es auch heraus, indem sich die Außerirdische Cara (Carolin Knoth) in den Herrschersohn Xenon (Frank Rozorea) verliebt. Damit beginnt, wie so oft, wenn es um Macht und Einfluss geht, das Drama. Immerhin buhlen auch die Herrschertochter (Helena Schneider), die Hohepriesterin Tecia (Sandra Haug) und einige andere am Hof um die Vorherrschaft.
Ob die Gäste aus der Zukunft mit ihrem Wissen im Musical den Untergang verhindern können, sei hier nicht verraten. Allerdings wurde mit Regisseur Florian Mahlberg, der Regieassistent am Staatstheater Augsburg ist, ein Profi verpflichtet. Musikalisch hat sich Alexander Mohr, bei dem die gesamten Rechte des Musicals liegen, einiges einfallen lassen. Beim Poseidonfest wechseln fröhliche Klänge mit weichen Balladen, im zweiten Teil, bei einer Hochzeit, gibt es Anklänge von Märschen und innige Duette. Elf Haupt- und drei Nebendarsteller bevölkern die Bühne während der zweieinhalbstündigen Dauer. Dazu kommen noch Ballettschüler.
OTermine 23. und 24. November, 20 Uhr, im Kongress am Park