Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Augsburger Unternehmen will „Gersthofer Loch“füllen
Nach jahrelangem Hin und Her hat der Dasinger Investor Peter Pletschacher genug und verkauft
Die „Neue Mitte Gersthofen“– das Areal an der Ecke Bahnhofstraße/ Donauwörther Straße – hat einen neuen Eigentümer. Der Dasinger Unternehmer Peter Pletschacher hat das Gelände an die Augsburger JVP Wohnbau Gmbh verkauft. Laut Pletschacher wurde die ursprünglich ausschließlich für innerstädtischen Einzelhandel angelegte Planung im Lauf der Jahre mehrmals deutlich verändert und angepasst, um den Wünschen der Stadt und ihrer Bewohner entgegenzukommen, doch sei der Einzelhandelsaspekt aktuell kaum noch relevant. „Die Bedarfssituation der Stadt hat sich verändert“, erklärt Peter Pletschacher in einer Pressemitteilung gegenüber unserer Zeitung. „Aufgrund des wachsenden Nachfragedrucks steuert die Stadt heute ein innerstädtisches Wohnbauprojekt an.“
Doch gerade da habe sein Unternehmen nicht die Kernkompetenzen. Pletschacher: „Wohnungsbau können andere besser.“Mit Johann Pfoo, dem Geschäftsführer der JVP Wohnbau Gmbh, sei man sich innerhalb nur weniger Wochen einig gewesen. Pfoo will in enger Abstimmung mit der Stadt Gersthofen zügig die Bebauung des Geländes mit attraktiven Wohnungen voranbringen und schon 2019 mit dem Bau beginnen. Über die Höhe des Verkaufspreises haben alle Beteiligten Stillschweigen vereinbart.
Der Gersthofer Bürgermeister Michael Wörle wurde, wie er auf Anfrage erklärte, von dieser Entwicklung überrascht. „Es ist ein Neustart. Wir müssen erste Gespräche abwarten“, hält er sich aber bedeckt.
Das Gersthofer Loch ist seit Jahren ein bestimmender Faktor in der dortigen Kommunalpolitik. Gegen Pletschachers Pläne richteten sich zwei Bürgerbegehren, über die dadurch ausgelösten Auseinandersetzungen stürzte ein Bürgermeister. Kern der Auseinandersetzung war dabei die Strasser-villa, die Pletschacher kaufen und abreißen wollte. Als die Gersthofer dem Deal schließlich per Bürgerentscheid zustimmten, schien der Weg frei. Doch letztendlich einigten sich Stadt und Investor nicht über die Bebauung des Lochs – und die Villa steht nach wie vor.