Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Tierschützer feiern und fordern Verbesserungen
Der Augsburger Tierschutzverein feierte sein 150-jähriges Bestehen. Zu einem Festakt ins Rathaus kamen rund 250 Gäste aus Politik, öffentlichem Leben, Verwaltung, Vereinen und natürlich viele Tierfreunde. Vorsitzender Heinz Paula blickte auf den Werdegang, aber auch auf zukünftige Aufgaben des 1868 gegründeten Vereins. In seiner Ansprache lobte er die Leistungen der letzten Jahrzehnte.
Als Beispiele wurden neben den Kernaufgaben des Tierschutzvereins die 35 Hektar Biotopflächen, das Projekt Lehmgrube in Lützelburg, das Taubenhaus und das Tierparadies Morhard genannt. Zukünftig will der Verein ein neues großes Katzenhaus, eine Hundeaußenanlage und eine Wildtierstation errichten. Nach Bürgermeisterin Eva Weber gratulierte der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder. Er nannte die Augsburger Tierschützer einen Vorzeigeverein im gesamten deutschen Tierschutz.
Der Präsident pochte auf eine weitere Verbesserung des Tierschutzgesetzes zum Wohl der Tiere. Er verurteilte Tierversuche sowie das Halten von Tieren in Zirkussen. Besonders kritisch ging Schröder mit der industriellen Fleischproduktion, der Ferkelkastration und dem Preisdumping bei Lebensmitteln um. Er forderte von Politik, Landwirtschaft und Handel endlich zeitnahe Verbesserungen ein. „Dazu geht der Deutsche Tierschutzbund auf harte Konfrontation, um die notwendigen Änderungen zum Tierwohl zu erreichen“, sagte Präsident Schröder und forderte zugleich ein Verbandsklagerecht.
Die Tierfreunde unterstrichen das mit einem donnernden Applaus. Musikalische Highlights waren die Darbietungen von Günter und Luisa Schilling. (fs)