Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Klimaschutz: Nicht streiten, handeln
Vom früheren Augsburger Umweltreferenten Thomas Schaller ist ein denkwürdiger Satz überliefert: In deinem Garten werden auch mal Ananas wachsen, soll er zu Stadtrat und Kleingärtner Dieter Benkard gesagt haben. Diese Prognose mag übertrieben sein. Aber sie bringt auf den Punkt, was Fakt ist: Der globale Klimawandel wirkt sich längst lokal aus und macht vor Augsburg nicht halt.
Im Umweltausschuss war der neue Klimaschutzbericht ein Thema, bei dem konträre Weltanschauungen aufeinanderprallten: Sollen sich die Augsburger weniger Autos kaufen, oder muss man froh sein, dass sie sich endlich mehr Autos leisten können? Was nützt der Rückgang von Treibhausgasen, wenn Fabriken am Standort schließen und Arbeitsplätze wegfallen? Solche Streitereien bringen Augsburg allerdings nicht weiter. Die Folgen des Klimawandels sind konkret im Stadtklima spürbar. Große Hitze und lange Trockenheit wirken sich nicht nur auf das Grün in der Stadt aus, sondern auch auf das Leben vieler Menschen, die davon betroffen sind. Deshalb sollte man alles tun, um die Folgen des Klimawandels, wo es geht, abzumildern. Dazu sind viele kleine Schritte nötig, etwa mehr Sonnenenergienutzung auf Gebäuden, verbesserte Angebote für Radler und im öffentlichen Nahverkehr, damit das Auto öfter daheim in der Garage bleibt. Aber auch eine innovative Stadtplanung, die mit mehr Grün an den richtigen Stellen einen besseren klimatischen Ausgleich zu steigenden Temperaturen schafft, ist nötig. Das sind nur einige Beispiele von vielen, die machbar sind. Stadtrat und Stadtregierung sollten gemeinsam und ohne ideologische Scheuklappen die Hausaufgaben beim Klimaschutz erledigen.