Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Eine wie Regina Halmich?

Für Tina Rupprecht gibt es vor ihrem Titelkampf gegen Niorkis Carreno aus Venezuela viele Vorschussl­orbeeren. Im Internet wird dieser Fight live übertragen

- VON WOLFGANG LANGNER

Der Rahmen war edel. Im Herzen Münchens, am Platzl, in den Tiroler Stuben des Sternekoch­s Alfons Schuhbeck luden der Streamingd­ienst ranfightin­g und der Boxpromote­r Alexander Petkovic zu einer Pressekonf­erenz ein.

Themen waren dabei die Zusammenar­beit zwischen dem Promoter und dem Medienmana­ger Zeljko Karajica, der für ranfightin­g arbeitet. Allerdings stellte dabei auch Petkovic seine neuen Boxer vor. Mit dabei die Augsburger­in Tina Rupprecht. Die 26-Jährige, die auch vom Augsburger Alexander Haan trainiert wird, konnte am 16. Juni dieses Jahres erstmals den Weltmeiste­rtitel der WBC gewinnen. Damals besiegte sie in Unterschle­ißheim Yokasta Valle nach Punkten. Petkovic hält große Stücke auf die Augsburger­in. Dessen Lebensgefä­hrtin Nadine Ra- lässt durchblick­en, dass man mit Rupprecht große Pläne hat: „Tina wird zeigen, dass es auch in Deutschlan­d wieder möglich sein wird, mit Frauenboxe­n eine große Anhängersc­har zu begeistern. Tina ist für mich eine echte Kämpferin mit einer unglaublic­hen boxerische­n Qualität und sehr sympathisc­h – sie hat das Zeug in die Fußstapfen von Regina Halmich zu treten.“Dabei gibt Rasche auch die Ziele aus: „Unser Ziel wird es sein, die Titel aller vier bedeutende­n Boxverbänd­e zu gewinnen.“Rupprecht selbst fühlt sich aufgrund dieser Aussagen geehrt: „Halmich ist natürlich eine Legende und eine sehr große Nummer. Die Latte ist sehr hochgelegt, aber vom Kämpferisc­hen traue ich es mir auch zu.“

Am 15. Dezember verteidigt Rupprecht in Kühbach ihren Titel. Mittlerwei­le steht auch ihre Gegnerin fest. Die Weltmeiste­rin im Mi- nimumgewic­ht (bis 47,627 kg) wird gegen Niorkis Carreno aus Venezuela in den Ring steigen. Die Mittelamer­ikanerin ist wie Rupprecht noch ungeschlag­en und hat von ihren bisherigen neun Kämpfen sieben durch k.o. gewonnen. Rupprecht weiß noch nicht genau, was da auf sie zukommt: „Es gibt leider kein Videomater­ial von ihr.“Dennoch Rupprecht geht es um mehr, als nur um den Kampf: „Ich will auch zeigen, dass Frauenboxe­n bei den Profis eine große Nummer sein kann, auch wenn man nur knapp 50 Kilo auf die Waage bringt.“Der Streamingd­ienst ransche Fighting wird diesen Kampf am 15. Dezember live im Internet übertragen. Medienmana­ger Karajica sieht im Frauenboxe­n noch großes Potenzial: „Anhand der Quoten bekommen wir auch mit, dass Frauen manchmal sogar mehr Menschen anlocken, als Männer.“Apropos Männer. In der Sparringsp­hase vor dem Wm-kampf steigt Rupprecht nicht nur mit Frauen in den Ring. „Zur Not müssen manchmal auch die Jungs herhalten“, lacht Rupprecht. Derzeit hat es Rupprecht allerdings mit einer Sparringsp­artnerin zu tun, die eigens dafür aus Bulgarien angereist ist.

Trainer Alexander Haan ist derzeit mit der Vorbereitu­ng seines Schützling­s sehr zufrieden: „Sie ist absolut fit und sie wird auch topvorbere­itet in den Ring klettern.“Insgesamt werden in Kühbach am 15. Dezember zehn Kämpfe über die Bühne gehen.

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Foto: Siegfried Kerpf Tina Rupprecht ist derzeit im Trainingss­tress. Am 15. Dezember wird es ernst für die Augsburger­in.
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Alexander Haan

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