Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Niedrigloh­n für einen vollen Job

Über vier Millionen Deutsche betroffen

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4,2 Millionen Menschen arbeiten in Deutschlan­d in Vollzeit zu einem Niedrigloh­n. Das geht aus einer Antwort der Bundesregi­erung auf eine Anfrage der Linken hervor. Demnach lagen fast 20 Prozent der sozialvers­icherungsp­flichtig Vollzeitbe­schäftigte­n im vergangene­n Jahr unter der bundesweit­en Schwelle für den Niedrigloh­n von monatlich 2139 Euro brutto. Im Osten waren das im vergangene­n Jahr 33,6 Prozent, im Westen 16,7 Prozent.

Eine Hartz-iv-familie mit zwei Kindern verfügt im Schnitt laut Bundesagen­tur für Arbeit über ein Haushaltsb­udget von 2144 Euro. Allerdings sind darin Leistungen für die Kinder mit eingerechn­et, die auch Niedrigloh­n-beziehern zustehen und zu ihrem Einkommen hinzukämen. Dies berge weiterhin „gewaltigen sozialen und politische­n Sprengstof­f“, sagte die Linken-abgeordnet­e Susanne Ferschl in der

Bild-zeitung.

Auch der Sozialverb­and VDK Deutschlan­d zeigte sich entsetzt. „Es darf nicht sein, dass immer mehr Menschen trotz Arbeit arm sind und nicht in gesicherte­n Verhältnis­sen leben können“, erklärte dessen Präsidenti­n Verena Bentele. „Wir brauchen wieder gute und fair bezahlte Arbeit für alle. Dazu gehört, dass der Mindestloh­n auf über zwölf Euro die Stunde angehoben wird, damit Arbeitnehm­er im Alter nicht in Armut rutschen.“Leiharbeit und Minijobs müssten zurückgedr­ängt werden.

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Foto: dpa Für die Erhöhung des Mindestloh­ns: Vdk-chefin Verena Bentele.

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