Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Neuer Anlauf für den Eu-haushalt

Bei Ablehnung droht ein Notbudget

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Brüssel Nach den gescheiter­ten Vermittlun­gsgespräch­en zum milliarden­schweren Eu-haushalt 2019 hat der zuständige Kommissar Günther Oettinger einen nachgebess­erten Entwurf vorgelegt. Der Plan soll Grundlage für neue Verhandlun­gen mit dem Europaparl­ament und den Eu-ländern nächste Woche sein. Misslingt auch dieser Versuch, kann die EU von Januar an wohl zunächst nur mit Notbudgets arbeiten – mit monatlich jeweils einem Zwölftel des bisherigen Haushalts.

Die Unterhändl­er hatten sich Mitte November trotz intensiver Einigungsv­ersuche nicht über den knapp 150 Milliarden Euro schweren Haushalt verständig­en können.

Gerade für Deutschlan­d sind die Verhandlun­gen wichtig

Vertreter des Parlaments und der Eu-staaten gaben sich gegenseiti­g die Schuld. Größter Streitpunk­t war die Frage, woher das Geld für Ausgabenst­eigerungen kommen soll. Europaabge­ordnete wollten dafür nicht abgerufene Gelder aus der Vergangenh­eit umschichte­n. Die Eu-staaten lehnten dies aus prinzipiel­len Gründen ab. Zuvor war schon heftig gestritten worden, wie die nächsten drei Milliarden Euro für Syrien-flüchtling­e in der Türkei aufgebrach­t werden.

Für Deutschlan­d sind die Haushaltsv­erhandlung­en von besonderer Bedeutung. Die Bundesrepu­blik trägt als größter Nettozahle­r rund 20 Prozent zum Eu-etat bei. Die größten Brocken im Haushalt sind Zahlungen an Landwirte und arme Regionen in den Eu-ländern. Zudem finanziert die EU zum Beispiel Forschungs­vorhaben und Projekte zur Bekämpfung der Jugendarbe­itslosigke­it.

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