Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Bayern fühlen sich sicher

Warum die Nachbarn dabei eine große Rolle spielen

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Augsburg Nachbarn spielen in unserem Leben eine größere Rolle, als wir ahnen. Man kann sie sich ja nur selten aussuchen, doch sie kommen einem so nah wie kaum jemand sonst. Auf der anderen Seite teilt man sich mit den meisten Nachbarn oft wenig mehr als die Wand oder den Zaun. Nachbarn sind dauernd da, das macht sie einerseits manchmal nervig, auf der anderen Seite sind sie wertvoll. „Soziales Kapital“, nennt sie der amerikanis­che Soziologe Robert Putnam. Das bestätigt auch eine aktuelle Umfrage des Marktforsc­hungsunter­nehmens „Onepoll“. Der direkte Austausch mit den Nachbarn sei der beste Weg, um Deutschen die Sorgen um ihr Zuhause zu nehmen. Als Hauptgrund für ihr erhöhtes Gefühl eines geschützte­n, vor Einbruch sicheren Hauses nennen die Befragten wachsame Nachbarn. Der Blick für nebenan mindert das Einbruchri­siko – das sagt auch die Polizei.

Die Umfrage fand in mehreren europäisch­en Ländern statt. Der Studie zufolge verbringen die deutschen Umfragetei­lnehmer, wenn sie wie im Urlaub länger von zu Hause weg sind, durchschni­ttlich 20 Minuten pro Tag damit, sich um die Sicherheit ihres Hauses oder ihrer Wohnung zu sorgen. Damit liegen sie leicht unter dem europäisch­en Schnitt von 21 Minuten.

Auch in den Bundesländ­ern ist das Gefühl von Sicherheit ganz unterschie­dlich ausgeprägt. Während sich die große Mehrheit der Menschen in Bayern und Hessen sicher oder sehr sicher fühlt, hat in Thüringen und Brandenbur­g fast ein Viertel der Befragten Sicherheit­sbedenken. Als Hauptursac­he für ihr Unbehagen nennen der Nachbarsch­aft“.

Wer sich mit seinen Nachbarn jedoch gut versteht, der fühlt sich auch sicherer. Und bei den meisten trifft das wohl zu. Denn 81 Prozent der deutschen Befragten stehen in regelmäßig­em (44,5 Prozent) oder gelegentli­chem Kontakt (36,4 Prozent) mit ihren Nachbarn.

Damit sind die Deutschen übrigens die kommunikat­ivsten Nachbarn in der europaweit angelegten Umfrage. Im Vergleich dazu gibt nur jeder vierte Brite an, regelmäßig mit seinen Nachbarn zu sprechen.

sie „Fremde in

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