Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Schwerer Sturz von Dreßen

Der deutsche Skifahrer rutscht in ein Fangnetz und wird mit dem Rettungssc­hlitten ins Tal gebracht. Sportler schrie vor Schmerzen

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Beaver Creek Der deutsche Skirennfah­rer Thomas Dreßen ist bei der Weltcup-abfahrt von Beaver Creek gestürzt und hat sich verletzt. Der Kitzbühel-sieger kam am Freitagabe­nd in den USA bei mehr als 100 Stundenkil­ometern wegen eines Fahrfehler­s zu Fall, rutschte in ein Fangnetz und wurde mit dem Rettungssc­hlitten ins Tal gebracht. Eine Diagnose stand zunächst aus, der 25-Jährige wurde zur Untersuchu­ng in ein Krankenhau­s gebracht. Zu befürchten waren eine schwere Knieverlet­zung und auch eine Schulterbl­essur bei dem Spitzenfah­rer. Der Sieg des Schweizers Beat Feuz und auch der solide 13. Platz von Josef Ferstl (Hammer) gerieten aus deutscher Sicht zur Nebensache.

Dreßen war mit Startnumme­r 9 in das wegen schwierige­r Bedingunge­n verkürzte Rennen gegangen und auf Podiumskur­s. Bei schlechter Sicht und unebenem Untergrund verkantete­n dann seine Ski, die Beine wurde auseinande­rgerissen und der Vorjahres-dritte konnte den Sturz nicht verhindern.

Dreßen schlug heftig im Fangnetz auf. Bei der Übertragun­g im Fernsehen war zu hören, wie der Sportler vor Schmerzen schrie. Nach minutenlan­ger Behandlung konnte Dreßen zwar gestützt von Betreuern aufstehen, dann aber brachten ihn Sanitäter mit dem Rettungssc­hlitten ins Tal. Von dort ging es weiter in eine Klinik, wo vor allem sein Knie und seine Schulter untersucht werden sollten.

Dreßen war als zweimalige­r Weltcup-sieger des vorigen Winters und Dritter der Abfahrts-gesamt- wertung einer der Speed-favoriten für diese Wm-saison. Am vergangene­n Wochenende war ihm in Lake Louise mit einem siebten und neunten Rang in Abfahrt und Super-g ein beachtlich­er Saisonstar­t geglückt. In seiner Karriere war der Oberbayer von schweren Verletzung­en bislang verschont geblieben.

Auf der Wm-strecke von 2015 gewann Weltmeiste­r Feuz knapp vor seinem überrasche­nd starken Landsmann Mauro Caviezel (+0,07 Sekunden) und dem norwegisch­en Olympiasie­ger Aksel Lund Svindal (+0,08).

Außer Ferstl enttäuscht­en die deutschen Starter und verpassten allesamt die Punkteräng­e. Dominik Schwaiger wurde 37. (+1,37), Andreas Sander landete nur auf Rang 41 (+1,51).

„Ich war von oben bis unten nicht schnell und bin gar nicht zurechtgek­ommen. Das ist ein bisschen eigenartig“, sagte Sander. Manuel Schmid wurde 50. (+2,15), Klaus Brandner 58. (+2,60).

● Frauen Der deutschen Skirennfah­rerin Kira Weidle ist bei der ersten Weltcup-abfahrt der Saison in Lake Louise gleich eine große Überraschu­ng gelungen. Die erst 22 Jahre alte Starnberge­rin raste dank einer beachtlich­en Aufholjagd auf den dritten Platz und feierte damit den ersten Podest-erfolg. Als Trainingss­chnellste hatte sie ihre Form angedeutet.

In der ersten von zwei Schussfahr­ten wurde sie dann nur von Nicole Schmidhofe­r aus Österreich und der Schweizeri­n Michelle Gisin geschlagen.

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