Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Schuhbeck serviert Menü und tolle Akrobaten
250 Gäste erlebten im Spiegelzelt eine Premiere der besonderen Art. Die Stimmung gleicht zeitweise der eines Rockkonzerts. Der Sternekoch hat daran nicht nur als Künstler am Herd einen großen Anteil
Alfons Schuhbeck nur als guten und bekannten Koch zu beschreiben, wäre zu kurz gegriffen. Am Ende der Premiere des Teatro Augsburg am Donnerstagabend im Spiegelzelt mit 250 überwiegend geladenen Gästen entpuppte sich der Tausendsassa auch als Sänger. Zwar traf er bei „Sweet Caroline“nicht immer den exakten Ton, aber die Stimmung erreichte mit seinem Auftritt den Siedepunkt. Die Besucher ließen anstelle des Applauses die Servietten herumwirbeln, riefen Bravo.
Es herrschte eine Stimmung wie beim Rockkonzert, allerdings in einem sehr stilvollen Ambiente. Elegant gedeckte Tische, Kerzen und eine aufmerksame Crew sorgten für zufriedene Gesichter. Ein Trio, allen voran Clown Daniello mit wild auffrisiertem Kopfhaar, vielen Kleiderwechseln und unbändigem Temperament, Georg Schießl als Confé- rencier und Sänger zusammen mit Elisabeth Schuller als Gesangspartnerin führten durch den Abend, der vom Kampf der Geschlechter und von den Freuden des Lebens erzählte. Dazwischen ein Vier-gängemenü und ein sehr feines Varietéprogramm. Knapp vier Stunden dauerte der Abend unter dem Motto „Showtime“, bei dem die Singing Waiters mit Rocknummern, Musicalsongs und Tanzeinlagen als roter Faden fungierten.
„Nicht viel, aber für Augsburg reicht’s“, so kündigte Daniello den ersten Gang mit Kalbstafelspitz an, der Service war schnell und aufmerksam. Und schon der erste Programmpunkt mit Ivan und Maria ließ staunen. Mit halsbrecherischen Salti wirbelte Ivan seine Partnerin durch den Zelthimmel – kein Wunder, die Russen wurden vielfach ausgezeichnet. Und so ging es Schlag auf Schlag: Zweiter Gang mit Trüffelnudeln, wieder wunderbare Akrobatik mal aus der Ukraine wie vom Duo Silver Stones an den Strapaten, oder – und da hielt manch weiblicher Gast den Atem an – Davide Zongoli an der Pole-stange. Der gut gebaute Italiener sorgte für Erotik, immerhin ist er Europäischer Meister in diesem Sport. Auch Maryna Sakhokiia, eine zweifache Akrobatik-weltmeisterin, zeigte Equibrilistik auf hohem Niveau und Sven Böker wunderbare Handstandakrobatik. Gegen Ende kam das Trio Bokafi aus Ungarn, das am Schleuderbrett auf engsten Raum ihre waghalsigen Sprünge und Salti „servierte“. Ein rundum gelungener Abend, der knapp vier Stunden dauerte. Nur Showproduzent Clemens Zipse fehlte bei der Premiere, er lag mit Grippe im Bett. Eine Wiederholung in einem Jahr in Augsburg ist nicht ausgeschlossen. Schuhbeck: „Wir schau’n, wie es hier läuft.“Man habe immer viele Gäste aus Augsburg im Münchner Zelt begrüßt, deshalb wollte man diesen mit dem Gastspiel „entgegenkommen“. Ins Zelt wird Schuhbeck selbst allerdings eher selten kommen. Einfach zu wenig Zeit.
OTermine Bis 20. Januar gastiert Schuhbecks Teatro mit „Showtime“im Riedingerpark beim Kesselhaus. Es gibt Zusatzvorstellungen. Termine, Tickets und Gutscheine sind unter der Telefonnummer 089/255493720 oder online erhältlich unter: teatro-augsburg.de.
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