Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Europa führt die Csu-familie zusammen
Bezirksverband und Junge Union betonen die besondere Beziehung. Eu-kommissar Oettinger spricht
Es war ein durchaus ungewöhnliches Bild zum Auftakt des Csuparteitags. Die Delegierten wurden im Haus St. Ulrich von einem Mann und einer Frau willkommen geheißen. Es sind Vater und Tochter. Sie stehen als Vorsitzende für die Verbände, die den Parteitag organisierten. Johannes Hintersberger, 64, ist Chef des Bezirksverbands. Seine Tochter Ruth Hintersberger, 34, führt die Junge Union (JU), die Nachwuchsorganisation der CSU.
„Wir wollen den engen Schulterschluss von CSU und JU unterstreichen“, sagte Ruth Hintersberger. „Gerade mit dem Thema Europa passt dies sehr gut“, meinte Johannes Hintersberger.
Gastredner beim
Parteitag,
an dem keine Wahlen anstanden, war Eu-kommissar Günther Oettinger (CDU). Er hielt ein Plädoyer für ein friedensstiftendes Europa. Es gehe nicht in erster Linie um Exporte, „sondern um Werte“. Europa müsse als Wertegemeinschaft wahrgenommen werden.
Bezirkschef Johannes Hintersberger blickte in seinem Bericht auf die letzten Wahlen zurück. Die Ergebnisse bei der Bundestags- und Landtagswahl „waren alles andere als gut“. Ein Ergebnis von 37 Prozent wie bei der Landtagswahl dürfe nicht der Anspruch der CSU sein.
Ein Weg, wie die CSU in die Erfolgsspur zurückkehren könnte, sei der engere Kontakt „mit dem vorpolitischen Raum“. Das könne in Sitzungen in Ortsverbänden passieren, wenn Vereinsvorsitzende, Feuerwehrvertreter oder auch ein Pfarrer zu Gast sind. Eingestimmt wurde auf den anstehenden Europawahlwahlkampf. Matthias Fink ist der Kandidat aus Augsburg. Er steht auf der Landesliste auf Platz zwölf, der allerdings chancenlos ist. „Ich brenne dennoch für Europa“, sagt Fink.
Beim Bezirksparteitag der Augsburger CSU wurde auch die Nähe zu den Nachbarn in der Csu-familie dokumentiert. Unter den Gästen waren der schwäbische Bezirkschef und Europaabgeordnete Markus Ferber sowie Bezirkstagspräsident und Landrat Martin Sailer.