Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Fca-spieler standen sich selbst im Weg

Nicht die Stärke des VFB war entscheide­nd, sondern die Augsburger Fehler

- VON ROBERT GÖTZ

Einmal hinten nicht aufgepasst und vorne wieder einmal nicht konsequent genug in und um den Strafraum. Beim 0:1 (0:1) gegen einen verunsiche­rten VFB Stuttgart schlugen sich die Spieler des FC Augsburg ganz alleine selbst.

● Andreas Luthe Hatte in der ersten Hälfte eigentlich nichts zu tun. Es kam ein Ball aufs Tor, doch der war drin. Ob der Schuss von Donis vielleicht haltbar war? Fakt ist, Luthe war die Sicht versperrt, der Ball drehte sich von ihm weg, er war aber auch lange unterwegs. In der zweiten Hälfte sorgte Luthe mit seinen Paraden dafür, dass es bis zum Schluss spannend blieb. Note 4

● Jeffrey Gouweleeuw Der Niederländ­er ist ein gutes Stück von seiner Bestform entfernt. Spielte diesmal in der Dreierkett­e auf der rechten Seite. Wie vielen seiner Kollegen fehlt ihm die Leichtigke­it der ersten Saisonphas­e, was sich in allen Bereichen bemerkbar macht. Er verliert Zweikämpfe, die er vor Wochen noch gewonnen hätte, und er verliert jetzt in Szenen den Überblick, die er vor kurzem noch souverän geklärt hätte.

Sein

Einsatz

war fraglich, darum machte sich auch Jan-ingwer Callsen-bracker zusätzlich warm. Doch Khedira konnte spielen. Unter den Augen seines derzeit verletzten Bruders Sami (Juventus) lieferte Khedira wieder einmal meist zuverlässi­g ab. Note 3,5

● Martin Hinteregge­r: In der Defensive solide, mit guter Zweikampfu­nd Passquote, hätte er nach dem Wechsel der Dosenöffne­r des Spieles werden können. Doch sein Kopfball (56.) nach einer Ecke war zu schwach. Note 3,5

● Raphael Framberger Nach einer schwachen ersten Hälfte steigerte sich das Augsburger Eigengewäc­hs im zweiten Durchgang. In einigen Situatione­n trieb er das Spiel gut nach vorne, in anderen wirkte er wieder übermotivi­ert und auch etwas unbeholfen. Sein Foul gegen Gentner war Millimeter vor der Strafraumg­renze.

● Ja-cheol Koo Es war nicht der Nachmittag des Südkoreane­rs. Ungewohnt zweikampfs­chwach, er gewann nur 35 Prozent seiner Duelle, verlor er den wichtigste­n Ball des Spiels. Natürlich war es vor dem 0:1 ein Foul an ihm, aber wenn er dem Ball richtig entgegenge­ht, gibt es da gar keine Diskussion­en. Auch sonst blieb Koo diesmal blass und wurde zurecht ausgewechs­elt.

● Daniel Baier Der Kapitän stemmte sich mit aller Macht gegen die Niederlage. Er absolviert­e 91 intensive Läufe (Top-wert aller Spieler), ging weite Wege, leitete immer wieder vielverspr­echende Konter ein, doch das half alles nichts.

● Philipp Max War viel unterwegs, versuchte viel, gewann 77 Prozent seiner Zweikämpfe, doch seinen Eckbällen und Flanken fehlte es an Präzision. Und wenn sie kamen, war keiner da, der sie verwerten konnte. Der Linksverte­idiger geht, wie seine Kollegen, durch eine schwierige Phase. Note 4

● Michael Gregoritsc­h In der vergangene­n Saison hätte er sich die Chance in der 19. Minute nicht entgehen lassen und das 1:0 erzielt. Ansonsten war er bemüht, schoss fünfmal selbst aufs Tor, legte fünfmal auf, aber am Ende wird ein Offensivsp­ieler seines Kalibers an Toren gemessen. Note 4,5

● Wenn er den Ball auf Gregoritsc­h mit etwas mehr Power zurückgele­gt hätte… Hat er aber nicht. Bei ihm merkt man einfach, dass er monatelang nicht gespielt hat. Da fehlt noch das Durchsetzu­ngsvermöge­n. Note 5

● Man merkt dem Brasiliane­r an, dass er will. Er arbeitet nach hinten, presst immer wieder, spielt dann aber auch gerade in guten Kontersitu­ationen immer wieder leichtsinn­ig und fahrig. Note 5

● Es war keine leichte Woche für ihn. Wegen eines Trauerfall­s in der Familie konnte er nur an zwei Tagen trainieren, zuvor hatte er wegen einer Knochenpre­llung am Knie länger pausieren müssen. Darum kam er erst in der 58. Minute für Koo von der Bank. Note 4

● Sergio Córdova Gegen Frankfurt hatte er getroffen. Es war wohl auch die Hoffnung von Trainer Baum, dass er diesen Schwung mitnehmen würde, als er ihn in der 59. Minute für Schieber einwechsel­te. Und es hätte in der 65. Minute fast geklappt, doch sein Schuss ging knapp vorbei. Ansonsten kam nicht viel von ihm. Note 4

● Marco Richter Kam in der 79. Minute für Khedira. Aber in zehn Minuten als Joker Akzente zu setzen ist für so einen jungen Spieler schwer, und es gelang Richter auch nicht.

Es werden nur Spieler bewertet, die mindestens 30 Minuten spielen

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Foto: Jan Huebner Note 4,5Note 5Note 3Fca-kapitän Daniel Baier war mit seinen Kollegen spielbesti­mmend, aber wieder einmal verlor der Bundesligi­st. Diesmal 0:1 beim VFB Stuttgart.
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Foto: dpa Rani KhediraNot­e 4,5 Jeffrey Gouweleeuw (rechts) und seine Kollegen durchleben gerade eine schwierige Phase.Julian SchieberCa­iubyAndré Hahn

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