Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Fca-spieler standen sich selbst im Weg
Nicht die Stärke des VFB war entscheidend, sondern die Augsburger Fehler
Einmal hinten nicht aufgepasst und vorne wieder einmal nicht konsequent genug in und um den Strafraum. Beim 0:1 (0:1) gegen einen verunsicherten VFB Stuttgart schlugen sich die Spieler des FC Augsburg ganz alleine selbst.
● Andreas Luthe Hatte in der ersten Hälfte eigentlich nichts zu tun. Es kam ein Ball aufs Tor, doch der war drin. Ob der Schuss von Donis vielleicht haltbar war? Fakt ist, Luthe war die Sicht versperrt, der Ball drehte sich von ihm weg, er war aber auch lange unterwegs. In der zweiten Hälfte sorgte Luthe mit seinen Paraden dafür, dass es bis zum Schluss spannend blieb. Note 4
● Jeffrey Gouweleeuw Der Niederländer ist ein gutes Stück von seiner Bestform entfernt. Spielte diesmal in der Dreierkette auf der rechten Seite. Wie vielen seiner Kollegen fehlt ihm die Leichtigkeit der ersten Saisonphase, was sich in allen Bereichen bemerkbar macht. Er verliert Zweikämpfe, die er vor Wochen noch gewonnen hätte, und er verliert jetzt in Szenen den Überblick, die er vor kurzem noch souverän geklärt hätte.
●
Sein
Einsatz
war fraglich, darum machte sich auch Jan-ingwer Callsen-bracker zusätzlich warm. Doch Khedira konnte spielen. Unter den Augen seines derzeit verletzten Bruders Sami (Juventus) lieferte Khedira wieder einmal meist zuverlässig ab. Note 3,5
● Martin Hinteregger: In der Defensive solide, mit guter Zweikampfund Passquote, hätte er nach dem Wechsel der Dosenöffner des Spieles werden können. Doch sein Kopfball (56.) nach einer Ecke war zu schwach. Note 3,5
● Raphael Framberger Nach einer schwachen ersten Hälfte steigerte sich das Augsburger Eigengewächs im zweiten Durchgang. In einigen Situationen trieb er das Spiel gut nach vorne, in anderen wirkte er wieder übermotiviert und auch etwas unbeholfen. Sein Foul gegen Gentner war Millimeter vor der Strafraumgrenze.
● Ja-cheol Koo Es war nicht der Nachmittag des Südkoreaners. Ungewohnt zweikampfschwach, er gewann nur 35 Prozent seiner Duelle, verlor er den wichtigsten Ball des Spiels. Natürlich war es vor dem 0:1 ein Foul an ihm, aber wenn er dem Ball richtig entgegengeht, gibt es da gar keine Diskussionen. Auch sonst blieb Koo diesmal blass und wurde zurecht ausgewechselt.
● Daniel Baier Der Kapitän stemmte sich mit aller Macht gegen die Niederlage. Er absolvierte 91 intensive Läufe (Top-wert aller Spieler), ging weite Wege, leitete immer wieder vielversprechende Konter ein, doch das half alles nichts.
● Philipp Max War viel unterwegs, versuchte viel, gewann 77 Prozent seiner Zweikämpfe, doch seinen Eckbällen und Flanken fehlte es an Präzision. Und wenn sie kamen, war keiner da, der sie verwerten konnte. Der Linksverteidiger geht, wie seine Kollegen, durch eine schwierige Phase. Note 4
● Michael Gregoritsch In der vergangenen Saison hätte er sich die Chance in der 19. Minute nicht entgehen lassen und das 1:0 erzielt. Ansonsten war er bemüht, schoss fünfmal selbst aufs Tor, legte fünfmal auf, aber am Ende wird ein Offensivspieler seines Kalibers an Toren gemessen. Note 4,5
● Wenn er den Ball auf Gregoritsch mit etwas mehr Power zurückgelegt hätte… Hat er aber nicht. Bei ihm merkt man einfach, dass er monatelang nicht gespielt hat. Da fehlt noch das Durchsetzungsvermögen. Note 5
● Man merkt dem Brasilianer an, dass er will. Er arbeitet nach hinten, presst immer wieder, spielt dann aber auch gerade in guten Kontersituationen immer wieder leichtsinnig und fahrig. Note 5
● Es war keine leichte Woche für ihn. Wegen eines Trauerfalls in der Familie konnte er nur an zwei Tagen trainieren, zuvor hatte er wegen einer Knochenprellung am Knie länger pausieren müssen. Darum kam er erst in der 58. Minute für Koo von der Bank. Note 4
● Sergio Córdova Gegen Frankfurt hatte er getroffen. Es war wohl auch die Hoffnung von Trainer Baum, dass er diesen Schwung mitnehmen würde, als er ihn in der 59. Minute für Schieber einwechselte. Und es hätte in der 65. Minute fast geklappt, doch sein Schuss ging knapp vorbei. Ansonsten kam nicht viel von ihm. Note 4
● Marco Richter Kam in der 79. Minute für Khedira. Aber in zehn Minuten als Joker Akzente zu setzen ist für so einen jungen Spieler schwer, und es gelang Richter auch nicht.
Es werden nur Spieler bewertet, die mindestens 30 Minuten spielen