Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Fahrradmitnahme in Trams ist ein Problem
Zum Thema der überfüllten Straßenbahnen:
Die Überfüllung der Straßenbahnen, vor allem auf der Linie 3, kommt nicht von ungefähr. Vieles ist hausgemacht. Das Erlauben von Fahrradmitnahme in den Trams ist mehr als kontraproduktiv, zumal auch die Anzahl der Kinderwagen gestiegen ist.
Die Fahrradmitnahme wird so gut wie nie kontrolliert, das heißt die Fahrräder fahren „schwarz“. Der Platz für ein Fahrrad verschwendet zwei bis drei Stehplätze. Wenn man Rad und Straßenbahn kombinieren will, bieten sich die Leihräder der Stadtwerke an.
Unverständlich ist auch die vorzeitige Verschrottung der M8cstraßenbahnwagen, solange noch keine neuen Fahrzeuge im Einsatz sind.
Sie erfüllten doch gute Zwecke als Einlagewagen und bei Ausfall der Regelfahrzeuge. Stattdessen wächst die Busflotte und fehlende Kurse werden mit Bussen statt mit Straßenbahnen abgedeckt. Wenn man mehr Fahrgäste will, muss man auch in Straßenbahnen investieren und nicht nur immer die Preise nach oben schrauben.
Was die Beschaffung neuer Straßenbahnen angeht: Hände weg von den Augsburger Stadtfarben auf den Trams. Es reicht völlig aus, dass aus welchen Gründen auch immer, die mausgrauen Omnibusse die Szenerie beherrschen.
Man muss sich auch mit dem Nahverkehr identifizieren können, selbst wenn es manchmal schwerfällt.
Heinz Barth,
Augsburg