Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Auch Merkel-double geht in Rente

Worauf sich Ursula Wanecki am meisten freut

- VON FRANZISKA WOLFINGER (mit dpa)

Seit Ursula Wanecki zum Fasching 2005 erstmals in das Bundeskanz­lerinnen-kostüm schlüpfte, ist sie die Rolle nicht mehr losgeworde­n. Plötzlich hatte die Büroangest­ellte aus dem Sauerland ein neues Hobby und einen ganz einträglic­hen Nebenjob – als „ähnlichste deutsche Doppelgäng­erin der deutschen Bundeskanz­lerin“. Sie spielte Angela Merkel in diversen Fernsehsen­dungen, schaute als Überraschu­ngsgast auf Festen vorbei und ließ sich für Magazine ablichten.

Ob Wanecki nun, da sich das Ende der Ära Merkel deutlich abzeichnet, traurig ist? Im Gegenteil: „Ich freue mich, dass es dann ein bisschen ruhiger wird – für Frau Merkel und für mich“, sagt die 61-Jährige, die nach 13 Jahren als gefragte Doppelgäng­erin doch etwas amtsmüde geworden ist. Sie würde sich zum Beispiel wahnsinnig gern wieder die Fingernäge­l lackieren. Doch für Staatsfrau­en ziemt sich das schließlic­h nicht.

Dabei ist sie dankbar, schon so lange als Doppelgäng­erin der mächtigste­n Frau der Welt unterwegs zu sein. Das habe ihr eine Welt eröffnet, die ihr sonst verborgen geblieben wäre, sagt Wanecki. Ihre Rolle erfüllt sie mit einem gewissen Stolz. Wanecki bewundert die Kanzlerin: „Frau Merkel ist für mich eine große Demokratin, die viel für unser Land getan hat.“

Einen letzten Job gebe es allerdings noch für die Doppelgäng­erin: Die Shakespear­e Company Bremen hat ein Stück angekündig­t über „eine Kanzlerin, die seit einer gefühlten Ewigkeit königsglei­ch und alternativ­los über ihr Reich herrscht“. Der Titel: Angela I. – Ein deutscher Rosenkrieg.

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Foto: dpa Ursula Wanecki als Merkel.

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