Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Kovac ist bereit für Liverpool

Der FC Bayern siegt knapp gegen Hertha. Der Bayern-trainer findet trotz Problemen in der Defensive positive Worte für seine Mannschaft – sogar für Mats Hummels

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Berlin „Ja!“Trotz einer nötigen Verlängeru­ng, trotz erneuter fehlerbedi­ngter Gegentore ließ Niko Kovac keine Zweifel zu. Ob sein Team in der gegenwärti­gen Verfassung in knapp zwei Wochen im Championsl­eague-duell mit dem FC Liverpool dem Jürgen-klopp-team gewachsen sei, wurde der Trainer des FC Bayern nach 120 Pokal-minuten in Berlin gefragt. Seine Antwort bestand aus einem Wort. Die Begründung für sein „Ja“hatte der gebürtige Berliner schon zuvor geliefert: „Wir haben über weite Strecken dominiert.“

In der Tat zeigten sich die Bayern im Achtelfina­le des Dfb-pokals bei Hertha BSC weitaus überlegene­r, als es das 3:2 (2:2, 1:1) nach Verlängeru­ng ausdrückt. Doch die kurzen Aussetzer in der Defensive geben weiter zu denken. „Wir müssen unsere Fehler einfach abstellen. Wir dürfen solche einfachen Tore nicht herschenke­n“, erklärte dann auch Kovac. Besonders der Patzer von Mats Hummels, dem eine Kopfballrü­ckgabe völlig verunglück­te und der damit Herthas zwischenze­itlichen Ausgleich von Davie Selke zum 2:2 provoziert­e, schmerzte sehr. „Wenn mir das Ding nicht passiert, gehen wir schon früher und souveräner als Sieger vom Platz“, gestand Nationalsp­ieler Hummels: „Da muss man nicht drumherumr­eden. Ich bin sehr froh, dass wir trotzdem weitergeko­mmen sind.“Kovac hakte es schnell ab: „Wir müssen nicht alles über Mats ausschütte­n“, sagte der Coach: „Es ist nichts passiert. Man muss positiv nach vorne schauen.“Schalke am Samstag, Augsburg am 15. Februar und Liverpool am 19. Februar heißen die nächsten Aufgaben für den FC Bayern.

Die Münchner können aus Berlin neben dem Viertelfin­al-einzug weitere positive Dinge mitnehmen. Serge Gnabry hat nach längerer Verletzung­spause in seinem ersten Startelf-spiel

2019 nicht nur durch den Tore-doppelpack gleich nachgewies­en, dass er eine wichtige Option sein kann. „Wir haben ihn Schritt für Schritt aufgebaut. Er kann Druck von außen entfachen. Er hat es richtig lobte Kovac.

Kingsley Coman köpfte vor 74667 Zuschauern im ausverkauf­ten Olympiasta­dion das entscheide­nde Tor. Und der genesene Franck Ribéry zeigte nach seiner Einwechslu­ng 30 Minuten lang, dass er noch das Spiel beleben kann.

Auch Hummels verabschie­dete sich trotz seines Fehlers optimistis­ch aus Berlin. Sein Team blieb dieses Mal auch nach der Pause viel aggressive­r und konzentrie­rter als noch bei der Niederlage zuvor gegen Bayer Leverkusen. „Mit dem Ball den Gegner dominieren, ist eine Sache, die uns in der Saison nicht immer gelungen ist. Diesmal war es besser“, bemerkte der 30-Jährige, warnte aber zugleich: „Jeder weiß, dass es wenig bedeutet, wenn wir im nächsten Spiel schlecht sind.“

Das Pokalaus von Ligakontra­hent Dortmund wollte er nicht

gut

gemacht“, kommentier­en. Das übernahm Stürmer Robert Lewandowsk­i: „Es kann eine kleine Rolle spielen“, meinte der Pole zur Tatsache, dass sich der BVB nun ganz auf das Meistersch­aftsrennen konzentrie­ren kann. Anderersei­ts sei es „wichtig für das Selbstbewu­sstsein, dass wir in der nächsten Pokalrunde spielen“, sagte der Pole.

Bleiben die Fragen um Bayerns Kapitän Manuel Neuer, der wegen seiner Daumenbles­sur auch im Pokal fehlte. „Es war eine kurzfristi­ge Entscheidu­ng. Es ging noch nicht ganz, er ist auf Nummer sicher gegangen“, berichtete Neuers Torwart-stellvertr­eter Sven Ulreich: „Wie es weitergeht, weiß ich auch nicht.“

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Foto: Christof Stache, afp Niko Kovac

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