Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Stadt darf sich nicht abhängen lassen

- VON JÖRG HEINZLE joeh@augsburger-allgemeine.de

Der geplante Ausbau der Bahnstreck­e zwischen Augsburg und Ulm ist für die Region ein sehr wichtiges Zukunftspr­ojekt. Nur ein Ausbau mit einer deutlichen Verkürzung der Fahrzeit ist die Garantie dafür, dass Augsburg beim Fernverkeh­r nicht abgehängt wird. Die Bahn kann viele ICE-ZÜGE auch über andere Routen schicken, wenn es zwischen Augsburg und Ulm nicht schnell genug läuft.

Noch steht der Ausbau erst am Anfang: Es gibt noch keine konkreten Pläne und erst recht keine Beschlüsse, wie die Bahnstreck­e künftig aussehen soll. Der Planungspr­ozess läuft erst an. Die schwäbisch­e CSU will aber schon jetzt rote Linien ziehen – und lehnt eine neue Trasse, auch in Teilbereic­hen, ab. Ein Argument ist nachvollzi­ehbar. Ein Ausbau der bestehende­n Strecke ist vermutlich am schnellste­n umzusetzen. Die Widerständ­e dürften am geringsten ausfallen. Allerdings spricht auch viel dagegen. Bahnexpert­en sind sich weitgehend einig, dass eine deutliche Verkürzung der Fahrzeit mit einem reinen Ausbau nicht zu erreichen ist. Mit ein paar Kurven weniger und einigen neuen Brücken ist es eben nicht getan. Die schnellere Fahrtzeit aber ist ein wesentlich­er Punkt beim geplanten Ausbau. Ist sie nicht erreichbar, droht das ganze Projekt auf dem Abstellgle­is zu landen. Und damit auch die Stadt Augsburg – wenn nämlich wichtige Fernverkeh­rsachsen dann nicht über den hiesigen, für viel Geld erneuerten Hauptbahnh­of laufen.

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