Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wie schnell bekomme ich einen Handwerker?

Auf der Messe Bau im Lot präsentier­en sich viele Betriebe. So angelt man sich einen Fachmann

- VON CHRISTIAN KORBER

Bei so einem kleinen Auftrag kommt uns doch eh’ niemand ins Haus – diese Aussage ist heute keine Seltenheit mehr. In jedem Haus und jeder Wohnung stehen hin und wieder kleinere und mittelgroß­e Modernisie­rungsoder Sanierungs­maßnahmen an, bei denen man einen Fachmann braucht. Die Auftragsbü­cher der Handwerker sind jedoch gut gefüllt. Wie kommt man trotzdem möglichst schnell an einen Fachmann? Auf der Bau im Lot in der Messe Augsburg kann man auch das erfahren.

Neun Wochen wartet man, dem Zentralver­band des Deutschen Handwerks zufolge, durchschni­ttlich auf einen Termin beim Handwerker. Am längsten müsse man sich gedulden, wenn man bauen oder ausbauen möchte. „Das kann auch schon mal zwei bis drei Monate dauern“, bestätigt Markus Miller von „Bausan – Alles aus einer Hand“. Sanieren, Modernisie­ren, Bauen – die Branche boome dem Geschäftsf­ührer aus Burgau zufolge und man bekomme kaum Personal, um alle Aufträge in relativ kurzer Zeit zu bewältigen. Natürlich versuche man aber jeden Auftrag „irgendwo unterzubek­ommen“. Eine Priorisier­ung oder dergleiche­n gebe es aber nicht, so der Unternehme­r: „Große Projekte kommen nur meist eher auf uns zu, weil sie um die Wartezeite­n wissen.“

Auch Ulrich Wiedemann, von „Holzwarth – Fenster und Türen“aus Gablingen nennt ähnliche Wartezeite­n: „Mit acht bis zehn Wochen muss man schon rechnen.“, so der 56-Jährige. Das liege auch an der Individual­ität der Produkte. Zudem seien auch die Zulieferer der Firmen ausgelaste­t. Auch bei Holzwarth werden die Aufträge chronologi­sch abgearbeit­et. „Bevorzugt wird hier keiner“, stellt Wiedemann klar. „Der Personalma­ngel wirkt aber auch bei uns aus“, sagt er.

„Es gibt kaum eine Firma, bei der das anders ist“, sagt Claudius Burk von „Aumann Haus“. Die Firma aus Ziemetshau­sen fertigt individuel­le Häuser aus Holz. „Wenn man die Genehmigun­gswege mit einrechnet, kann es auch einmal ein ganzes Jahr dauern, bis wir starten können“, sagt der 32-Jährige. Und auch Aumann Haus bevorzuge keine Objekte. „Der nächste freie Platz

sich wird genommen, egal wie klein oder groß das Vorhaben ist“, so Burk.

Alle drei Ansprechpa­rtner haben jedoch Tipps, wie man schnell einen Handwerker bekommt. „Um zeitnah anfangen zu können sollte man wissen, was man genau will“, erklärt Markus Miller von Bausan. Kunden kämen des Öfteren ohne konkrete Vorstellun­g, was umgesetzt werden soll. „Natürlich beraten wir auch hier gerne“, so Miller, aber es dauere eben länger. Zeit könne man auch einsparen, wenn man sich so gut wie möglich vorbereite, sagt Claudius Burk von Aumann Haus: „Wenn alle Anträge genehmigt sind, kann die Wartezeit stark verkürzt werden“, meint er. „Wenn man auf Individual­ität verzichtet, verkürzen sich auch die Wartezeite­n“, ergänzt Ulrich Wiedemann von Holzwarth. Ein Produkt „von der Stange“sei viel schneller lieferbar als ein individuel­les. Die Kunden scheinen das größtentei­ls zu verstehen: „Wer Qualität und Individual­ität möchte, muss eben ein wenig warten“, meint ein erfahrener Besucher.

ODie Immobilien­tage und die Messe Bau im Lot finden vom 8. bis 10. Februar in der Messe Augsburg in den Hallen 3, 5, 6 und 7 statt. Geöffnet ist noch bis Sonntag täglich von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei; Messe- und Uni-parkplatz kosten 5 Euro. Informatio­nen gibt es auch im Internet unter www.immobilien­tage-augsburg.de.

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 ?? Foto: Klaus Rainer Krieger ?? Doppelmess­e: Auf der „Bau im Lot“(l.) präsentier­en sich Handwerker, die „Immobilien­tage“rücken Wohnungen und Häuser ins Zentrum.
Foto: Klaus Rainer Krieger Doppelmess­e: Auf der „Bau im Lot“(l.) präsentier­en sich Handwerker, die „Immobilien­tage“rücken Wohnungen und Häuser ins Zentrum.
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