Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Martin Oswald ist glücklich ohne Stühle und Schuhe
Martin Oswald hat gefütterte Stiefel und dicke Socken aus seinem Leben verbannt. Der Arzt läuft sogar im Winter barfuß – oder wenn er ins Theater geht. Das ist aber nicht die einzige Besonderheit in seinem Leben. Der 66-Jährige verzichtet auch auf Stühle, weil die Sitzmöbel für ihn die Wurzel allen Übels sind. Den Anstoß, seine Gewohnheiten zu verändern, bekam Oswald vor 20 Jahren bei einer Reise nach Äthiopien.
Welche Werte zählen heutzutage noch, wie wichtig sind sie in unserer Gesellschaft und wie bereit sind junge Menschen, diese Werte auch zu bewahren? Diese Fragen sind Thema bei „Werte machen Schule“, einer Initiative des Bayerischen Kultusministeriums. Das Ziel ist es, dass sich junge Menschen aktiv für ein respektvolles und verantwortungsvolles Miteinander in der Gesellschaft engagieren. Dabei sollen die ausgebildeten Wertebotschafter ihren Mitschülern Tipps und Anregungen zur Weiterbildung an die Hand geben, beispielsweise für werteorientierte Projekttage oder Schulfeste. Je Regierungsbezirk wurden 20 bis 25 Jugendliche aus der achten und neunten Klasse für die Ausbildung ausgewählt. Sie erhielten in ihrer Fortbildung Basiskompetenzen zu Weiterbildung, Kommunikationsfähigkeit und Teamführung. 24 Schüler aus Schwaben erhielten nun von Kultusstaatssekretärin Anna Stolz bei einer feierlichen Abschlussveranstaltung in Wertingen ihre Urkunden überreicht. Unter den Wertebotschaftern befinden sich Augsburger Schüler aus der Bertoltbrecht-realschule, Franz-von-assisi-schule, Holbein-gymnasium, Mittelschule Bärenkeller, Peutinger-gymnasium und der Privaten Wirtschaftsschule Frenzel.