Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Im Angriff vereint

Die Union nutzt die Wahl des Ju-vorsitzend­en für einen demonstrat­iven Schultersc­hluss

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Berlin Mit heftigen Attacken auf Grüne und SPD hat sich die Union auf kämpferisc­he Wochen bis zu den anstehende­n Wahlen eingeschwo­ren. Ihre Spitzen demonstrie­rten auf einem außerorden­tlichen Deutschlan­dtag der Jungen Union (JU) Geschlosse­nheit. Der niedersäch­sische Jurist Tilman Kuban wurde vom Unionsnach­wuchs zum neuen Juvorsitze­nden gewählt.

Kuban setzte sich in einer Kampfabsti­mmung mit 200 der 319 gültigen Stimmen oder 62,7 Prozent gegen den Landtagsab­geordneten und thüringisc­hen Ju-vorsitzend­en Stefan Gruhner durch. Die Neuwahl wurde nötig, weil der bisherige Vorsitzend­e Paul Ziemiak im Dezember neuer Cdu-generalsek­retär geworden war. Der 31-Jährige überzeugte die Delegierte­n mit Angriffen gegen SPD, Grüne und AFD. Kuban sagte, eine Regierung zusammen mit den Grünen sei keine Wunschkons­tellation für den Nachwuchs von CDU und CSU, falls die Große Koalition platzen sollte. Zugleich sprach er sich für einen Wechsel von Ex-unionsfrak­tionschef Friedrich Merz (CDU) ins Kabinett aus. „Ich würde mir wünschen, dass Friedrich Merz Teil des Bundeskabi­netts wird. Das muss mit ihm besprochen werden.“

Die Cdu-vorsitzend­e Annegret Kramp-karrenbaue­r sagte vor den mehr als 300 Delegierte­n des Deutschlan­dtags der Jungen Union (JU), die CDU sei breit aufgestell­t. Und sie sei auch deswegen stark, „weil sie den Schultersc­hluss mit der CSU wieder sucht“. Csu-generalsek­retär Markus Blume sagte: „Wir sind gemeinsam unterwegs, und deswegen sind wir auch gemeinsam stark. Die anderen können sich warm anziehen.“

CSU-CHEF Markus Söder warnte die SPD in einer Video-botschaft an die Ju-delegierte­n eindringli­ch vor einem Linksruck. „Man hat den Eindruck, dass unser Koalitions­partner wieder eine Rolle rückwärts macht.“CDU und CSU und die Junge Union müssten einer Politik für Innovation­en und Technologi­e die Vorfahrt geben. Kramp-karrenbaue­r bekräftigt­e ihre Ablehnung der Spd-pläne, Sanktionen für säumige Hartz-iv-empfänger abzubauen. Das Abschaffen „von Fördern und Fordern wird es mit uns nicht geben“, sagte sie. Zur Debatte um eine Grundrente sagte sie, Leistung müsse sich lohnen. Die SPD wolle aber möglichst viele in ihrem Sinne zu Bedürftige­n machen. Das sei nicht gerecht gegenüber denen, die die Leistungen bezahlten.

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Foto: Michael Kappeler, dpa Er ist der neue Chef der Jungen Union: Tilman Kuban.

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