Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Ära Petrenko neigt sich

Der Spielplan der Saison 2019/20

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Der schrittwei­se Abschied von Kirill Petrenko als Generalmus­ikdirektor der Bayerische­n Staatsoper und umschwärmt­er Publikumsl­iebling hat bei der öffentlich­en Präsentati­on der Saison 2019/20 im Nationalth­eater für Wehmut gesorgt. „Man bleibt nicht ganz ohne nostalgisc­he Gefühle“, sagte Staatsoper­nintendant Nikolaus Bachler am Sonntagvor­mittag vor voll besetzten Publikumsr­ängen. Der neben ihm auf der Bühne sitzende Stardirige­nt, der im August dieses Jahres Chef der Berliner Philharmon­iker wird und München von 2020 an noch eine gewisse Zeit als Gast erhalten bleibt, lobte das Haus enthusiast­isch und bekannte, es sei ihm in den vergangene­n sechs Jahren eine „lieb gewordene Heimat geworden, mein musikalisc­hes Vaterland“. Die Bayerische Staatsoper sei musikalisc­h „das Paradies auf Erden“, die nächste Saison „Abschluss einer unglaublic­h schönen Zeit“.

Petrenko wird die kommende Saison mit einer Neuinszeni­erung von Wolfgang Korngolds Oper „Die tote Stadt“eröffnen. Das Stück sei ihm eine Herzensang­elegenheit, sagte der öffentlich­keitsscheu­e Künstler, der in seiner gesamten Münchner Zeit kein einziges Interview gegeben hatte. Seine zweite Neuprodukt­ion ist Giuseppe Verdis „Falstaff“zur Eröffnung der Münchner Opernfests­piele 2020. „Das wird ein sehr bayerische­r Falstaff“, sagte Petrenko, „mit einem bayerische­n Lebemann, Weißwürste­l und Bier.“

Weitere Neuinszeni­erungen gelten in der nächsten Saison der Oper „The Snow Queen“von Hans Abrahamson, Béla Bartóks „Herzog Blaubarts Burg“, den „Masnadieri“von Verdi (u.a. mit Diana Damrau) sowie Rameaus „Castor et Pollux“. Zudem kündigt die Staatsoper eine Uraufführu­ng der Performanc­ekünstleri­n Marina Abramovic´ an.

Endgültig zu Ende sein wird die Ära Petrenko im Jahr 2021. In diesem Jahr wird auch Bachler das Haus verlassen.

 ?? Foto: Wilfried Hösl, BS ?? Johnson (Brandon Jovanovich, rechts) soll hängen, Rance (John Lundgren, vorne links) wär’s recht, aber Minnie (Anja Kampe) will das natürlich verhindern: dritter Akt der Münchner Inszenieru­ng von „La fanciulla del West“.München
Foto: Wilfried Hösl, BS Johnson (Brandon Jovanovich, rechts) soll hängen, Rance (John Lundgren, vorne links) wär’s recht, aber Minnie (Anja Kampe) will das natürlich verhindern: dritter Akt der Münchner Inszenieru­ng von „La fanciulla del West“.München
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Kirill Petrenko

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