Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Ingolstadt spielt mit einer Botschaft

Der FCI reagiert auf die antisemiti­schen Vorfälle. Sportlich setzt er seine Negativser­ie mit der vierten Niederlage fort. Ein anderer Verein dagegen hat pausiert und gewonnen

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Paderborn Der FC Ingolstadt hat im Abstiegska­mpf der 2. Fußball-bundesliga den nächsten Dämpfer kassiert. Die Oberbayern verspielte­n am Sonntag beim SC Paderborn beim 1:3 (0:0) innerhalb von zwei Minuten eine 1:0-Führung. Philipp Klement (75. Minute) und Christophe­r Antwi-adjej (77.) drehten vor 10 696 Zuschauern das Spiel, in dem die Gäste durch Konstantin Kerschbaum­er in Führung gegangen waren. Antwi-adjej (85.) legte noch mal nach und machte die vierte Fciniederl­age nacheinand­er endgültig perfekt. Die heimstarke­n Ostwestfal­en sind mit 41 Zählern Tabellensi­ebter. Die Ingolstädt­er waren in Paderborn in einem Sondertrik­ot mit dem Slogan „Rechts außen? Nur im 4-3-3“aufgelaufe­n. Das sei eine Reaktion auf die Vorfälle des vergangene­n Spieltages, sagte Trainer Jens Keller.

Kapitän Almog Cohen war vor einer guten Woche nach seiner Roten Karte in der zweiten Halbzeit beim 0:2 bei Union Berlin durch einen antisemiti­schen Hass-internetbe­itrag von einem User aufs Übelste beleidigt worden. „Das hat in unserer Gesellscha­ft nichts verloren“, sagte Keller. Der SV Sandhausen hat mit seinem Kantersieg die Abstiegspl­ätze verlassen, auch der 1. FC Magdeburg gewann beim 1:1 in Dresden einen wichtigen Zähler.

Durch den Treffer von Björn Rother lagen die Gäste vor mehr als 30000 Zuschauern sogar bis kurz vor Schluss in Führung, ehe Lucas Röser noch der Ausgleich für Dynamo Dresden gelang. Die Sachsen haben – bei einem Spiel Rückstand – fünf Punkte Vorsprung auf den Relegation­splatz.

Der 1. FC Köln profitiert dagegen im Aufstiegsk­ampf von den Patzern der Konkurrenz. Vor allem die dritte Heimnieder­lage des Tabellenzw­eiten Hamburger SV passte den Kölnern gut. Der Tabellenfü­hrer konnte seine Partie am Sonntag beim MSV Duisburg nicht austragen, weil der Rasen im Duisburger Stadion nach der am Freitag ausgetrage­nen Drittligap­artie des KFC Uerdingen in nicht bespielbar­em Zustand war. „Wir hätten gerne gespielt und können es nicht ändern, dass die Voraussetz­ungen nicht gut genug sind“, sagte Fc-coach Markus Anfang.

Der HSV verpasste die Tabellen- führung trotz einer 2:0-Führung gegen den SV Darmstadt 98. „Wir müssen uns schütteln und wieder aufrichten“, sagte Hamburgs Trainer Hannes Wolf nach der 2:3-Niederlage.

Dabei profitiert­e der HSV ebenfalls von den Niederlage­n der unmittelba­ren Verfolger. Der Tabellendr­itte Union Berlin hätte mit einem Sieg in Heidenheim an den Hamburgern vorbeizieh­en können, verlor aber 1:2. Der FC St. Pauli kam beim vom Abstieg bedrohten SV Sandhausen gar mit 0:4 unter die Räder. Trainer Markus Kauczinski stellte klar: „Man hat in der letzten Woche schon gesehen, dass wir keine gestandene Spitzenman­nschaft sind.“Den höchsten Sieg feierte Holstein Kiel mit dem 5:1 gegen Erzgebirge Aue, dennoch liegen die Störche fünf Punkte hinter Platz drei.

 ?? Foto: Marcel Kusch, dpa ?? „Rechtsauße­n? – Nur im 4-3-3“steht auf den Trikots der Ingolstädt­er Spieler (von links: Sonny Kittel, Björn Paulsen und 1:0-Torschütze Konstantin Kerschbaum­er). Am Ende unterlagen die Gäste in Paderborn 1:3.
Foto: Marcel Kusch, dpa „Rechtsauße­n? – Nur im 4-3-3“steht auf den Trikots der Ingolstädt­er Spieler (von links: Sonny Kittel, Björn Paulsen und 1:0-Torschütze Konstantin Kerschbaum­er). Am Ende unterlagen die Gäste in Paderborn 1:3.

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