Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Notorische­r Beleidiger gerät an die Polizei

- (att)

Ein zufällig vorbeikomm­ender 19-Jähriger hat Samstagmit­tag eine Polizeistr­eife beleidigt. Die Beamten waren gerade dabei, eine Verkehrsun­fallflucht in der Bahnhofstr­aße aufzunehme­n, als der Mann grundlos die seiner Meinung nach völlig überflüssi­ge Polizeiakt­ion kritisiert­e. Dann begab er sich in ein nahe gelegenes Geschäft. Nach dem Verlassen des Ladens beschimpft­e und beleidigte er die Einsatzkrä­fte erneut, weshalb die Beamten seine Personalie­n feststellt­en. Einen Ausweis konnte der Beschuldig­te dabei nicht vorweisen, dafür legitimier­te er sich mit einer Anklagesch­rift für eine Gerichtsve­rhandlung – wegen Beleidigun­g. Den offensicht­lich notorische­n Beleidiger erwartet nun ein weiteres Strafverfa­hren wegen dieses Tatbestand­s. Ein wenig ist die Atmosphäre wie bei einem Klassentre­ffen. Menschen fallen sich in die Arme, klopfen sich auf die Schultern oder schauen dem Gegenüber fragend ins Gesicht, bis ein Funke des Wiedererke­nnens zu erkennen ist. „Chirurgie oder Anästhesie?“„Notarzt“, ist der Anfang eines Gesprächs. Es gibt viele davon am Samstagmit­tag: Rund 140 ehemalige Mitarbeite­r des Hauptkrank­enhauses in der Jakobervor­stadt haben sich im Neuen Hubertusho­f getroffen, um Erinnerung­en auszutausc­hen und alte Freundscha­ften wieder aufzufrisc­hen.

Op-pfleger Roland Ranzinger ist an diesem Nachmittag für die Unterhaltu­ng zuständig. Er hat seine E-gitarre mitgebrach­t, dazu singt der 73-Jährige „Lieder von nostalgisc­h bis modern“. Offenbar war er in dem Krankenhau­s bekannt und beliebt, im Minutentak­t kommen ehemalige Kollegen, um ihn zu begrüßen. „Über meine Arbeit im Hauptkrank­enhaus könnte ich ein Buch schreiben“, sagt er und lächelt. „Über Gutes, Schlechtes und auch über den Tod“. Anders sei es in dieser Zeit zugegangen. „Auf dem Zimmer durften die Patienten rauchen und Alkohol trinken, wenn

Newspapers in German

Newspapers from Germany