Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Viele Groß-projekte sind unvollendet
Zum Rückzug von Oberbürgermeister Kurt Gribl:
Als Seiteneinsteiger war Dr. Kurt Gribl in 2006 ein rettender Obkandidat für die CSU und letztendlich auch für Augsburg in bewegten Zeiten, in denen versäumte Investitionen in der Infrastruktur getätigt werden mussten, es an Effektivität fehlte, das „Rathaus“zerstritten und die Kommunikation mit der Landesregierung in München nicht die Beste war. Sicherlich konnten seitdem Strukturen verbessert und Vorhaben angeschoben werden, jedoch sind viele im Prozess befindliche Groß-projekte mit ungewissem Ergebnis unvollendet.
Die Ist-kosten der Theatersanierung und des Bahnhofumbaus dürften ein Vielfaches der Planungskosten überschreiten und der immense Abbau von Arbeitsplätzen in den letzten Jahren bedürfte gegensteuernde Maßnahmen. Sorgenkinder sind ebenfalls die Sanierung von Schulen und Schwimmbädern, die steigende Verschuldung der Stadt, Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sowie das Abwandern von Gewerbetreibenden.
Es gibt viele Baustellen und auch einige Bürger, die Herrn Gribl als nicht-verantwortungsvollen Menschen einstufen, indem er jetzt den Bettel hinschmeißt, nachdem er die Pensionsberechtigung als Bürgermeister erreicht hat. Möglicherweise ist Kurt Gribl aber auch nur mit einem ehrgeizigen Markus Weinzierl zu vergleichen, der die Chance in Augsburg genutzt und sich auch für Augsburg verdient gemacht hat, sich zu „Höherem“berufen fühlte und dann nach Gelsenkirchen zu Schalke 04 ging… Rainer Kraus, Augsburg