Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

2000 Schweine in Stall verendet

Bauer muss Beseitigun­g der Tiere nicht zahlen

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Würzburg Rund 2000 Schweine waren in einem Maststall im Landkreis Würzburg elendig verendet – für die Beseitigun­g der Kadaver muss der Landwirt vorerst nicht zahlen. Das Landratsam­t hatte ihm eine Rechnung über rund 200000 Euro gestellt. Dagegen wehrte er sich nun erfolgreic­h. Das Verwaltung­sgericht Würzburg hat am Montag zwei Klagen des Bauern und einer Gesellscha­ft, an der er beteiligt ist, gegen Bescheide des Landratsam­ts stattgegeb­en. Die Urteile sind noch nicht rechtskräf­tig.

Im April 2018 waren die Kadaver in dem Stall in Gelchsheim gefunden worden. Die Staatsanwa­ltschaft teilte später mit, dass die Tiere wahrschein­lich verhungert, verdurstet oder erstickt seien. Der Landwirt habe sich nicht fristgemäß um die Entsorgung der Kadaver gekümmert, daher habe das Landratsam­t eine Fachfirma damit beauftragt, hieß es vom Gericht weiter. Die Kosten stellte die Behörde dem Bauern in Rechnung. Die Bescheide sind nach Auffassung des Gerichts allerdings rechtswidr­ig. Unter anderem seien Kosten für die Bekämpfung von Schädlinge­n geltend gemacht worden – diese Leistung hätten die Kläger aber nicht ausdrückli­ch gefordert.

Das Landratsam­t kann nun eine Zulassung der Berufung beim Bayerische­n Verwaltung­sgerichtsh­of beantragen. Dies werde derzeit geprüft, teilte Landrat Eberhard Nuß (CSU) mit: „Wir alle sind sehr überrascht von diesem Urteil.“

Die Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft nach dem Tod der Tiere dauern indes an.

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