Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Hunde suchen Rebecca
Einsatz auf einem See und an der Autobahn
Berlin Ein Monat ist vergangen, seit die 15-jährige Rebecca aus Berlin verschwand. Mit Leichenspürhunden hat die Berliner Polizei nun auf einem See in Brandenburg die Suche nach der Jugendlichen fortgesetzt. Fahnder der Mordkommission und Hundeführer mit zwei Tieren waren am Montag mit einem Boot auf dem Wolziger See südöstlich von Berlin unterwegs, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Auf Fotos vom Montag war ein kleines Boot mit Polizisten und einem Hund auf einem Kanal zum See und auf dem See selbst zu sehen. Es gibt speziell trainierte Hunde, die Leichen in Gewässern aufspüren können. Taucher wurden laut Polizei nicht eingesetzt. Am Nachmittag wurde der Einsatz ohne Ergebnis beendet. Wie es weitergehe, stehe noch nicht fest, sagte eine Sprecherin der Polizei.
Die Mordkommission geht von einem Tötungsdelikt aus. Der Schwager der Jugendlichen sitzt als Hauptverdächtiger in Untersuchungshaft. In den vergangenen Wochen hatte die Polizei bereits in zwei Waldstücken in der Nähe des Wolziger Sees mit Hunden und moderner Technik gesucht. Hinweise von Zeugen, die möglicherweise das Auto des Schwagers gesehen haben wollen, sollen dorthin geführt haben. Wenige Kilometer nördlich verläuft die Autobahn 12 Berlin– Frankfurt (Oder). Dort war das Auto des Schwagers von Rebecca am Morgen ihres Verschwindens sowie am Folgeabend erfasst worden. Am vergangenen Wochenende setzte die Polizei spezielle Suchhunde, sogenannte Mantrailer, entlang der Autobahn und an den Ausfahrten ein. Eine langjährige Ausbilderin und Trainerin für diese Hunde hält das Vorgehen allerdings nicht für erfolgversprechend. „Die Suche entlang der Autobahn sehe ich sehr, sehr kritisch“, sagte Karina Kalks. Sie und ihre Kollegen würden Hunde viel in sogenannten Blindversuchen testen. „Wir suchen mit unseren Hunden Personen, die sich entfernt haben, ohne dass wir wissen wohin“, erklärte sie. Ist die Person zu Fuß oder per Fahrrad verschwunden, funktioniere die Suche mit Hunden „sehr zuverlässig, allerdings nicht hundertprozentig“. Ist die Person in einem Auto verschwunden, habe das Auffinden noch nie funktioniert.