Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Hotels: Til Schweiger kooperiert mit Arcona

- (li) (li) VON LILO SOLCHER

Til Schweiger ist unter die Hoteliers gegangen – mit Barefoot Hotels, einem Konzept, das auf naturnahe Materialie­n und legeres Ambiente setzt. Mithilfe der Hotelgesel­lschaft Arcona internatio­nal soll das Konzept zum Erfolg geführt werden. An der dazu gegründete­n Gesellscha­ft hält Arcona Hotels & Resorts mit 60 Prozent die Mehrheit. „Ich freue mich riesig über diese Kooperatio­n mit Til Schweiger“, sagte Arconachef Alexander Winter. Die Gruppe gehe davon aus, nach diesem Konzept in den nächsten zehn Jahren etwa 20 Hotels zu etablieren. Als Standorte kämen die deutsche Nord- und Ostseeküst­e, aber auch die Alpen in Betracht, möglicherw­eise sogar Südafrika. Das bisher einzige Hotel der von Til Schweiger kreierten Marke wurde im Juni 2017 in Timmendorf­er Strand eröffnet. Der 54-Jährige habe die 57 Zimmer in einem mehr als 100 Jahre alten Gebäude mit seinen „Lieblingsp­rodukten“ausgestatt­et, heißt es. Andreas Neuenkirch­en ist mit einer Japanerin verheirate­t, Vater einer kleinen Tochter und lebt in Tokio, Japans hässlich-schönster Stadt, wie er meint. Der Wahl-tokioter hat sein Faible für alles Japanische schon mehrmals in Büchern verarbeite­t, unter anderem in Krimis (mit Inspektor Sato).

Diesmal nimmt er die Leser mit nach Tokio und macht sie vertraut mit allerlei Skurrilem wie Love-hotels, Convenienc­e-stores, Karaokekab­inen oder dem Radfahrer-slalom auf den Fußwegen und den erdbebensi­cher verankerte­n Möbeln. Natürlich auch mit dem Hype um die Kirschblüt­e, für Neuenkirch­en so etwas wie Japans fünfte Jahreszeit. Offiziell eröffnet wird sie ausgerechn­et am umstritten­en Yasukumi-schrein, wo Japan seiner Kriegstote­n gedenkt, darunter auch internatio­nal verurteilt­er Kriegsverb­recher. Anders als Deutschlan­d hat Japan wenig Probleme mit seiner Rolle im Zweiten Weltkrieg, hat der erfahren, der schon mal nach Hitler gefragt wird.

Sein Buch über Tokio ist kein Reiseführe­r, der Insider-tipps auflistet und Sehenswürd­igkeiten abbildet. Neuenkirch­en nimmt die Leser vielmehr mit in seinen Alltag als Vater, der sich unter „all den anderen Müttern“behaupten muss und der seine „fünf Stunden Erwachsene­nqualitäts­zeit“auskosten will. Gerne stillt er seinen Hunger auch mal in einem Nudelresta­urant, genießt die Ruhe in einem Café und greift auch hin und wieder zu einem Craft Bier.

Die Leser begleiten ihn in den Kindergart­en, machen einen Ausflug in die Lieblingss­tadt Nagoya, treffen Freunde und Familie, besuchen den besten Inder der Stadt und den leckersten Italiener und erfahren, dass Tokio gar nicht so teuer ist, wie man in so manchem Reiseautor

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Foto: Everett Kennedy, dpa Der Moloch Tokio hat auch intime Seiten.

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