Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wie arbeitet ein Journalist?

Im P-seminar Zeitungsjo­urnalismus beschäftig­ten sich Gymnasiast­en in Theorie und Praxis mit der Pressearbe­it

- VON JONAS VOSS

Landkreis Die Tageszeitu­ng ist ein treuer Wegbegleit­er in vielen deutschen Haushalten. Doch welche Prozesse stecken hinter der Entstehung einer Zeitung? Mit dieser und vielen anderen Fragen beschäftig­t sich das Projekt-seminar Zeitungsjo­urnalismus, das von der Günter Holland Journalist­enschule unserer Zeitung entworfen wurde. Die sogenannte­n P-seminare sind

Pflicht für Schüler der gymnasiale­n Oberstufe. Thematisch haben die Lehrer freie Hand. Dabei wurden zahlreiche kreative und ganz unterschie­dliche Ansätze und Ideen in den jeweiligen Seminaren verfolgt.

● Ignaz-kögler-gymnasium Landsberg: Unter der Leitung von Andreas Hollick entwickelt­e das P-seminar der Landsberge­r Schule den blikg.blog. auf dem die Schüler des Seminars über das Schulleben und Ereignisse aus Landsberg berichten. Hollick erklärt: „Die Schüler haben sich während des Seminars entwickelt und den Mut gefunden, eine eigene Meinung schriftlic­h zu vertreten.“Der Schwerpunk­t des Blogs liege auf Themen rund um die Schule und die Stadt Landsberg.

● Gymnasium bei St. Stephan Augsburg: Eine sechs- bis achtteilig­e Artikelser­ie zum Thema Fahrradsta­dt kam im P-seminar unter Leitung von Marion Spielberge­r heraus. Die Serie wurde auf der Jugendseit­e klartext unserer Augsburger Stadtausga­be veröffentl­icht. „Teilweise war es schwierig, Veröffentl­ichungster­mine einzuhalte­n“, erklärt Spielberge­r. Das habe an der Erreichbar­keit einzelner Ansprechpa­rtner gelegen, aber so sei es wohl auch im journalist­ischen Alltag. „Letztlich konnte ich keinen der Schüler für die journalist­ische Arbeit begeistern, dennoch würde ich das Seminar gerne wiederhole­n.“Auf die geleistete Arbeit seien letztlich alle Schüler und sie selbst stolz gewesen, sagt Spielberge­r.

● Justus-von-liebig-gymnasium Neusäß: Phasenweis­e war es sehr viel Arbeit für die Schüler des P-seminars – denn das Seminar bestand aus einer kleinen Gruppe, die letztlich ein ganzes Magazin auf die Beine stellte. „Hype“erschien Mitte Februar. „Wir würden das P-seminar gerne wiederhole­n“, erklärt die Lehrerin und Seminarlei­terin Irene Reil, „leider haben sich für das kommende Schuljahr zu wenige Schüler angemeldet.“Ihre Schüler haben laut Reil viel gelernt während des Seminars. „Organisati­on, Schreibfäh­igkeiten und Termineinh­altung waren sehr wichtig, damit das Magazin erscheinen konnte.“

● Albertus-gymnasium Lauingen: „QPG“heißt die Schülerzei­tung, die das P-seminar erstellt hat. Weil das Heft im quadratisc­hen Format erschien und ein wenig an eine Ritter Sport Schokolade erinnert, wie Seminarlei­ter Alexander Förg erklärt. Bei Schülern und Lehrern sei die Arbeit des P-seminars sehr gut angekommen, sagt Förg. Dabei habe es einige Schwierigk­eiten gegeben – der Redaktions­schluss habe erst im Dezember stattgefun­den. Laut Förg sind alle stolz auf die Ausgabe, die Arbeit hat viel Spaß gemacht. „So schnell werde ich das aber nicht noch einmal machen, es war doch sehr zeitintens­iv.“

● Holbein-gymnasium Augsburg: Ein Print-magazin ist das Ergebnis des P-seminars unter der Leitung von Claudia Lesti. In „America. And its most interestin­g aspects“schreiben die Schüler über die USA – auf Englisch.

● Maria-ward-gymnasium Augsburg: Der Blog des P-seminars lief laut Lehrer Leopold Fischer erfolgreic­h, ist allerdings seit Ende Januar bereits eingestell­t. „Wir hatten definitiv Schreibtal­ente dabei“, erklärt Fischer. Aber manchmal hätten die Schüler noch selbststän­diger agieren können, der Blog hätte noch regelmäßig­er befüllt werden können. Dennoch zieht Fischer ein positives Fazit. „Mit einer anderen Konzeption würde ich es erneut machen.“

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Symbolfoto: Alexander Kaya Zwar schreibt ein Journalist seine Texte heute kaum noch auf Papier – Notizblöck­e, Schreibsti­fte und Zettel sind dennoch unverzicht­bar bei der Pressearbe­it.
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