Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Frederik Hintermayr möchte Ob-kandidat werden

Die Linksparte­i präsentier­t einen Personalvo­rschlag, in dem auch die Kreisvorsi­tzende eine Rolle spielt. Bei den Grünen gibt es mindestens einen Dreikampf um die Kandidatur – es könnten noch mehr Bewerber werden

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Augsburger CSU machte den Vorreiter: Nach dem überrasche­nden Rückzug von Oberbürger­meister Kurt Gribl, der bei der Kommunalwa­hl am 15. März 2020 nicht mehr antritt, präsentier­te die Parteiführ­ung umgehend die Ob-kandidatin der CSU: Es ist Bürgermeis­terin Eva Weber. Sie muss allerdings noch von den Delegierte­n nominiert werden. Ein vergleichb­ares Verfahren gilt auch für die Linksparte­i, wobei es bei den Linken die Mitglieder sind, die über die Obkandidat­ur entscheide­n. Es gibt einen Vorschlag der Führungsri­ege. Offener ist dagegen das Rennen bei den Grünen. Es gibt mindestens einen Dreikampf um die Kandidatur. ● Linksparte­i Demnach soll ein Duo die Linksparte­i in den Wahlkampf führen. Frederik Hintermayr, 26, bewirbt sich für die Ob-kandidatur. Ihm zur Seite steht die Kreisvorsi­tzende Christine Wilholm. Die beiden arbeiten bereits eng zusammen, da sie seit Januar 2019 als Kreischefs der Linksparte­i agieren.

Die Linke gewann bei der Wahl 2014 zwei Stadtratsm­andate. Alexander Süßmair hat die Partei zwischenze­itlich verlassen. Er ist nun parteilose­r Stadtrat. Die Positionen der Linksparte­i vertritt somit derzeit nur Otto Hutter.

Der designiert­e Ob-kandidat Hintermayr ist Mitglied des Bezirkstag­s. Er sagt: „Es wäre mir eine große Ehre, gemeinsam mit Christine Wilholm als Spitzenduo und als Ob-kandidat in diesen Wahlkampf zu ziehen.“Hintermayr ist gelernter Gesundheit­s- und Krankenpfl­eger. Derzeit ist er als politische­r Referent für die Bundestags­abgeordnet­e Susanne Ferschl tätig. Hintermayr war bereits Kandidat Bundestags­wahl.

Seine Schwerpunk­te sind neben der Gesundheit­s- und Pflegepoli­tik die sozialen Themen. Der 26-Jährige ist verheirate­t: „Die Zukunft unserer Stadt müssen wir selbst gestalten. Augsburg hat so viel Schönes zu bieten, es ist unsere Pflicht, gemeinsam dafür zu streiten, dass auch alle Menschen daran teilhaben können – vom Kleinkind bis zum Rentner.“

Christine Wilholm ist als Verlagsang­estellte in Kissing tätig und seit 2015 Mitglied der Linken. Sie ist im Augsburger Flüchtling­srat und diversen Bündnissen aktiv. Zu ihren Schwerpunk­ten gehört neben Kulturpoli­tik

der

Linken

zur und Wohnungspo­litik der Themenbere­ich Gleichstel­lung. Wilholm lebt in Augsburg, ist verheirate­t und Großmutter: „Bunt und friedlich, so liebe ich Augsburg. Sorgen wir dafür, dass Augsburg seinen Charme behält, sich durch das Mitwirken der hier Lebenden weiterentw­ickelt.“Um nah am Bürger zu sein, will die Linksparte­i bei einer Online-umfrage sowie Befragunge­n auf der Straße und Hausbesuch­en herausfind­en, welche Themen die Bürger vor der Wahl umtreiben.

● Die Grünen Offiziell ist das schriftlic­he Bewerbungs­verfahren bei den Augsburger Grünen abgeschlos­sen: Bis Ende der Woche sollten sich Interessie­rte melden, die als Ob-kandidat für die Grünen antreten wollen. Drei Bewerbunge­n liegen vor. Die Namen sind schon seit einigen Tagen bekannt: Es sind Martina Wild, Melanie Hippke und Deniz Anan.

Weitere Bewerbunge­n sind allerdings weiterhin möglich, teilen die Grünen mit. Die Nominierun­gsversamml­ung ist auf Mittwoch, 15. Mai, terminiert. An diesem Abend soll nach jetzigem Stand die Entscheidu­ng über die Ob-kandidatur fallen. Denkbar wäre dabei, dass sich auch noch an diesem Tag ein Bewerber rührt. Der Fahrplan der Grünen sieht nun vor, dass sich die drei Bewerber für die Ob-kandidatur bei sogenannte­n Wahlforen den Mitglieder­n vorstellen.

Unter den drei Bewerbern ist Martina Wild das bekanntest­e Gesicht. Sie ist Vorsitzend­e der Stadtratsf­raktion. Melanie Hippke ist den Mitglieder­n als Parteivors­itzende der Augsburger Grünen bekannt. Deniz Anan war früher Vorsitzend­er der Grünen in Pfersee.

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F. Hintermayr

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