Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

„Wer am Freitag gewinnt, der gewinnt die Serie“

Ex-panther-torwart Patrick Ehelechner über die Chancen seiner ehemaligen Kollegen gegen Düsseldorf

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In der Serie zwischen Augsburg und Düsseldorf steht es 1:2. Was ist Ihnen bisher besonders aufgefalle­n?

Patrick Ehelechner: Auffallend war natürlich, dass Augsburg mit brutal geilem Play-off-hockey begonnen hat in Spiel eins. Die haben die DEG mit 7:1 förmlich überrollt. Das war für mich nicht vorhersehb­ar. Ich war dann sehr gespannt, wie DEG-TRAIner Harold Kreis auf der TorhüterPo­sition reagiert.

Er hat Mathias Niederberg­er weiter vertraut …

Ehelechner: Ja und das freut mich sehr für Niederberg­er. Ich bin kein Fan davon, Torhüter in den Playoffs zu wechseln. Eine Serie kann nun mal über sieben Spiele gehen und da darf ein Torhüter auch mal einen schlechten Tag haben, ohne dass er gleich runtermuss. Niederberg­er hat das Vertrauen im zweiten Spiel dann auch zurückgeza­hlt. Die größte Überraschu­ng in der Serie bisher war aber, dass Düsseldorf auch Spiel drei im Curt-frenzel-stadion gewonnen hat. Speziell nach dem Ausgleich zum 3:3 war das Stadion wieder da, jeder hat nur noch auf das vierte Tor der Panther ge- wartet – und genau in dieser Sekunde schlägt Düsseldorf­s Gogulla zu.

Wie hat es Düsseldorf geschafft, nach dem 1:7 wieder so zurückzuko­mmen?

Ehelechner: Sie haben sich nicht mehr überrennen lassen von diesem Power-offensiv-eishockey der Panther. Die DEG hat den Play-offCharakt­er angenommen. Und dazu kommt, dass die Top-reihe der DEG ab Spiel zwei wieder da war und Spaß hatte. Diese Reihe hat Augsburg nicht mehr ganz so gut ausschalte­n können.

Ist es also die zentrale Erkenntnis, dass Augsburg diese Reihe mit Gogulla, Barta und Descheneau besser in den Griff bekommen muss?

Ehelechner: Wenn man sich die letzten zwei Spiele anschaut, kommst du da nicht drum herum. Ich bin mir sicher, dass sich Mike Stewart wünschen würde, gegen die immer seine eigene Wunschreih­e auf dem Eis zu haben.

Wie wichtig ist das vierte Spiel der Serie am Freitag in Düsseldorf?

Ehelechner: Es ist auf jeden Fall vorentsche­idend. Wer Mathe kann, weiß, dass Augsburg im Falle einer Niederlage drei Mal in Folge gewinnen müsste. Machbar ist das, aber es würde brutal schwer. In der DELGeschic­hte gab es das nur zwei Mal, dass eine Mannschaft einen ZweiSpiele-rückstand noch gedreht hat.

Wie bewerten Sie als ehemaliger Torwart die beiden Goalies in dieser Serie bisher?

Ehelechner: Für Olivier Roy war Spiel eins undankbar, auch wenn es gewonnen wurde. Viel zu tun hatte er nicht. Für Niederberg­er war es natürlich noch undankbare­r, weil nichts geklappt hat an dem Tag. Da bist du als Torwart froh, wenn du endlich in die Kabine kannst. Niederberg­er hat sich drastisch verbessert. Es ist für Außenstehe­nde unerklärba­r, aber für Torhüter gibt es keinen größeren Push, als nach einem 1:7 wieder spielen zu dürfen, weil du das Vertrauen des Trainers hast. Roy spielt ohne Fehler auf einem Top-niveau. Das einzige Problem ist: Er hat kein Spiel für sein Team gewinnen können – so wie es Niederberg­er in Spiel zwei gemacht hat. Das ist aber keine Kritik, denn ich sehe keine Fehler bei Roy. Und vielleicht gelingt ihm am Freitag ein Shutout und er ist der Held.

Wer hat Ihnen auf Augsburger Seite bisher besonders gut gefallen?

Simon Sezemsky. Sehr souverän, was der junge Mann da an der blauen Linie macht. Er hat einen sehr platzierte­n und harten Schuss. Matt White und Drew Leblanc sind natürlich auch absolute Topleute.

Wenn Sie tippen müssten: Wie endet die Serie zwischen Augsburg und Düsseldorf?

(lacht) Das müssten Sie mich nach Freitag fragen – dann könnte ich zu 99,9 Prozent beantworte­n, wer weiterkomm­t. Aber gut, ich sage: Wer das Spiel am Freitag gewinnt, der gewinnt die Serie.

Interview: Andreas Kornes

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Foto: Ulrich Wagner Von 2012 bis 2014 stand Patrick Ehelechner im Tor der Augsburger Panther. Jetzt arbeitet er als Tv-experte und Kommentato­r bei Magentatv.Ehelechner:Ehelechner:

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