Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Kompromiss zum Bürgerhaus Pfersee in Sicht

Die geplante Erweiterun­g sorgt im Stadtteil für große Unruhe. Der Sozialauss­chuss hat die Entscheidu­ng nun vertagt. Referent Kiefer will nächste Woche mit einer abgespeckt­en Variante in die Diskussion gehen

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Bei der geplanten Erweiterun­g des Bürgerhaus­es in Pfersee zeichnet sich ein Kompromiss ab. Sozialrefe­rent Stefan Kiefer könnte sich vorstellen, den Anbau in einer abgespeckt­en Variante zu verwirklic­hen. Das Vorhaben, das bislang neben einem Aufzug auch rund 500 Quadratmet­er zusätzlich­e Räume auf zwei Etagen vorsieht, wird im Stadtteil kontrovers diskutiert.

Bei einer Infoverans­taltung in der vergangene­n Woche kritisiert­en insbesonde­re die CSU Pfersee und die Bürgerakti­on die Absicht, im Bürgerhaus am Rande des Schlössle- parks künftig neben Begegnung stark auf Familien zu setzen. Sie hätten diese Angebote lieber an einem anderen Ort, etwa im Sheridanpa­rk (wir berichtete­n).

Davon war am Mittwoch im Sozialauss­chuss nicht mehr die Rede. Anders als geplant stimmten die Mitglieder allerdings nicht über die Erweiterun­gspläne ab. Sie sprachen sich auf Anregung von Alexander Süßmair (Linke) einstimmig dafür aus, die Entscheidu­ng bis zur nächsten Stadtratss­itzung am 28. März zu vertagen. Dies ermögliche den Fraktionen, sich nochmals ausgiebig mit dem umstritten­en Thema zu befassen.

Allzu viel Zeit kann sich die Stadt mit einer Entscheidu­ng nicht mehr lassen. Sie hat die Zusage für hohe staatliche Fördermitt­el aus dem Investitio­nspakt „Soziale Integratio­n im Quartier“. Diese fließen aber nur in Zusammenha­ng mit der Neukonzept­ion in Richtung Familie. Kiefer wäre bereit, auf die Erziehungs­beratung zu verzichten, nicht aber auf die ebenfalls vorgesehen­e Großtagesp­flege für zehn Kinder und den Familienst­ützpunkt. Die Zuschussge­ber hätten signalisie­rt, dass sie mit dieser Lösung leben könnten. Durch den kleineren Anbau bliebe auch mehr Freifläche erhalten.

Bis kommenden Donnerstag sollen sich nicht nur die Stadtratsf­raktionen mit dem Bürgerhaus befassen. Kiefer will auch mit den Kritikern aus Pfersee ins Gespräch kommen, um ihnen seinen Kompromiss­vorschlag näherzubri­ngen.

Dieser Punkt ist Stadtrat Süßmair angesichts des „emotional aufgeladen­en Themas“ein Anliegen. Die Pferseer Stadträtin Anna Rasehorn will ebenfalls mit der Bürgerakti­on sprechen. (bau)

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Foto: Annette Zoepf Der Anbau soll auf die Freifläche vor dem Bürgerhaus.

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