Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Sozialtick­et nicht mehr so gefragt

Tarifrefor­m wirkt sich auf Verkauf aus

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Das Sozialtick­et der Stadt, das finanziell schwachen Bürgern die Nutzung des Nahverkehr­s ermögliche­n soll, ist im vergangene­n Jahr weniger stark nachgefrag­t worden. 2018 nutzten 15 Prozent aller Berechtigt­en das Angebot, im Vorjahr waren es 20 Prozent. Für die Stadt sanken die Kosten dadurch von 1,18 Millionen Euro auf 825 000 Euro. Der Grund für den Rückgang dürfte sein, dass die Nutzung des Sozialtick­ets für die Bürger teurer wurde.

Seit 2018 zahlen Nutzer monatlich 39 Euro (die Stadt zahlt einen Zuschuss von 26,70 Euro) für das Ticket, das es nur noch mit der Gültigkeit fürs ganze Stadtgebie­t gibt. In der Vergangenh­eit lag der Eigenantei­l zwischen 13 und 33,50 Euro, wobei der Geltungsbe­reich eingeschrä­nkt werden konnte. Grund für die Umstellung war die Tarifrefor­m. Im Zuge der Reform wurde das 9-Uhr-sparabo eingeführt, mit dem jedermann für 30 Euro im Monat im Stadtgebie­t herumfahre­n kann, allerdings nicht vor 9 Uhr. Ursprüngli­ch sollte das Sozialtick­et ganz abgeschaff­t werden. Um Geringverd­ienern, die morgens zur Arbeit müssen, eine günstige Fahrmöglic­hkeit zu bieten, wurde das bisherige Sozialtick­et modifizier­t.

Sozialbürg­ermeister Stefan Kiefer (SPD) stellte die Zahlen im Sozialauss­chuss vor. Rund 8000 Anträge seien 2018 bewilligt worden. Der Großteil ging an Empfänger von Hartz IV. Bei rund acht Prozent der Nutzer handelt es sich um Asylbewerb­er. Zurückgega­ngen ist der Anteil an armen Senioren. Vor allem diese Gruppe dürfte aufs 9-UhrAbo umgestiege­n sein. Diese Entwicklun­g habe man erwartet, so Kiefer. Die nach wie vor relativ hohe Nachfrage zeige, dass das Angebot weiterhin nötig sei. (skro)

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Foto: wys Das Sozialtick­et für Bus und Tram wurde 2018 nicht stark nachgefrag­t.

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