Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Goldene Zeiten auf der Marathonst­recke

Kipchoge läuft unter zwei Stunden. Augsburger glänzten in den 1980er Jahren

- VON WILFRIED MATZKE

Eliud Kipchoge aus Kenia hat mit einer Fabelzeit die Zwei-stundenmar­ke beim Marathon geknackt. Seine im österreich­ischen Wien gelaufenen 1:59:40 Stunden gelten allerdings nicht als Weltrekord (wie berichtet). Auch Augsburger Läufer waren in den 1980er Jahren flott auf den legendären 42,195 Kilometern unterwegs. Zu dieser Zeit gab es mehr als ein Dutzend Langstreck­ler, die regelmäßig unter der Marathon-schallmaue­r von 2:30 Stunden blieben.

Diese Athleten von der TG Viktoria und des FC Haunstette­n gewannen einzeln oder als Mannschaft zahlreiche Läufe im In- und Ausland. Aber kein anderer Augsburger rannte annähernd so schnell wie Dr. Andreas Weniger. Der Mediziner erzielte 1985 im texanische­n Houston seine Bestzeit von 2:12 Stunden. Bislang waren nur 18 Deutsche zügiger unterwegs. Während sich Weniger auf wenige hochkaräti­ge Rennen konzentrie­rte, sammelten zur gleichen Zeit andere Fuggerstäd­ter die Marathonsi­ege. Einer von ihnen: Hans-dieter Baumgart. Der Haunstette­r Briefträge­r wurde vielfacher bayerische­r und schwäbisch­er Meister und sorgte als „ausdauernd­ster deutscher Postbote“für Schlagzeil­en. Er gewann auch etliche Male die 42,195 Kilometer beim Via-claudia-augusta-lauf der DJK Göggingen in den „Westlichen Wäldern“. Nach der letzten Veranstalt­ung im Jahr 1986 sprang die Läuferhoch­burg TG Viktoria in die Bresche. Dieser Augusta-marathon, in dem süddeutsch­e und bayerische Meister ermittelt wurden, ging von 1987 bis 1990 im Siebentisc­hwald über die Bühne. Heute kann man in Augsburg nur noch als Team die 42,195 Kilometer absolviere­n, nämlich beim Staffel-marathon der MBBSG. Auch schnelle Marathonlä­ufer sind in Augsburg rar geworden. Bester Fuggerstäd­ter beim München-marathon am Sonntag war der Viktoria-langstreck­ler Florian Kerber als 32. Mann (2:48 Stunden). Insgesamt knapp 22000 Teilnehmer aus 76 Nationen starteten in München bei den Wettbewerb­en.

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