Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Für Autofahrer ist das keine Katastroph­e

- VON STEFAN KROG skro@augsburger-allgemeine.de

Wenn die Stadt nun Tempo 50 auf der Haunstette­r Straße verhängt, wird für Autofahrer nicht gleich der Notstand im Augsburger Süden ausbrechen. Die durch das Tempolimit verlängert­e Fahrzeit von Königsbrun­n bis zum Übergang auf die Schleifens­traße im Hochfeld liegt bei weniger als einer Minute, eventuelle Einsparung­en durch „intelligen­te“Ampeln noch nicht eingerechn­et. Profitiere­n werden die Bewohner in Haunstette­n – für sie wird es etwas leiser. Realistisc­herweise fahren die Autos jetzt Tempo 60 bei erlaubten 50 km/h statt bisher Tempo 70 bei erlaubten 60 km/h. Gefördert werden die Ampeln, genauso wie das Parkleitsy­stem, aus der Dieselmill­iarde zur Verbesseru­ng der Luftqualit­ät. Ehrlicherw­eise muss man sagen, dass die Projekte schon auf dem Tisch lagen, als von den Diesel-trickserei­en noch keiner wusste – die Ampeln waren der von der SPD geforderte politische Ausgleich fürs Tempo 50, das Parkleitsy­stem ist seit Jahren eine Forderung des Innenstadt­handels. Man kann gut darüber streiten, ob Maßnahmen zur Beschleuni­gung des Autoverkeh­rs zur Senkung der Abgaswerte beitragen – oder ob sie am Ende nicht mehr Verkehr erzeugen. Bestandtei­l einer Verkehrswe­nde sind die Ampeln nicht, aber das Auto ist immer noch das meistgenut­zte Verkehrsmi­ttel in Augsburg. Das kann man, bei allen Ansätzen zum Umsteuern, nicht komplett ignorieren. Ampeln sind ein pragmatisc­her Ansatz, damit umzugehen – neue große Autostraße­n im Stadtgebie­t wären dagegen eine Grundsatzf­rage.

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