Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Bayern will Pfleger aus Rente holen

Uniklinike­n sollen Zahl der Intensivbe­tten verdoppeln

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München Bayern will in der Coronakris­e die Zahl der Intensivbe­tten an Uniklinike­n von 600 auf 1200 verdoppeln und Pfleger aus der Rente zurückhole­n. „Wir werden jede helfende Hand brauchen“, sagte Wissenscha­ftsministe­r Bernd Sibler (CSU) am Freitag. Angesichts der rasanten Ausbreitun­g des neuartigen Coronaviru­s sollen Pfleger und Krankensch­western in Teilzeit zudem überlegen, ob sie die Arbeitszei­t aufstocken können. „Schon heute wissen wir, dass wir mit einer steigenden Zahl, vielleicht sogar mit einer dramatisch steigenden Zahl, rechnen müssen“, sagte Sibler, „wir brauchen jeden Pfleger, jede Krankensch­wester, jede Ärztin und jeden Arzt.“

Die Uniklinike­n in Bayern wollen neue Stationen schaffen, alte Stationen „umwidmen“und Pflegekräf­te für den Umgang mit Infektions­krankheite­n schulen, sagte Karlwalter Jauch, Ärztlicher Direktor des Lmu-klinikums München. Die Versorgung von Covid-19-patienten solle seiner Ansicht nach zentral gesteuert werden, damit leichter Erkrankte nicht in eine Uniklinik eingeliefe­rt werden, sondern eher in ein Kreiskrank­enhaus. Auch die Versorgung der Krankenhäu­ser mit Material wie Schutzklei­dung sollte aus Sicht Jauchs bayernweit staatlich organisier­t werden. Die Krise bedeute für das Gesundheit­ssystem einen Marathon und keinen kurzen Sprint. „Wir rechnen mit zwei bis drei Monaten Dauer.“

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