Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Home-office
Playmais und Bier Selbst ein Medienkolumnist ist nicht immun gegen Coronaviren. Also zieht er ins Home-office und macht ein Foto davon, das er in seiner Medienkolumne veröffentlicht. Wie das Journalisten so machen, die ins Homeoffice ziehen. In sozialen Medien häufen sich die Fotos, gleich der leerer Supermarktregale. Es ist eine ansteigende Kurve. Freie Journalisten, die jeden Tag im Home-office arbeiten, ziehen da zu Recht die Augenbrauen nach oben.
Da der Medienkolumnist Ihres Vertrauens Kinder hat, die mit ihm ins Home-office gezogen sind (Schule und Kindergarten sind ja geschlossen), hat der Medienkolumnist allerhand zu tun. Aber wie für eine gute Kolumne, für die er ständig Stoff sammelt, hat er sogar für diesen Fall vorgesorgt: mit Bügelperlen im 10000erkarton, „Playmais“(mit Lebensmittelfarbe eingefärbte Maisgrießkügelchen, die Kinder nass machen und wunderbar aneinanderpappen können) und einer Kiste Bier, für den Notfall. Denn das Coronavirus ist laut Gesundheitsminister Jens Spahn „alkoholsensibel“. Die Medienkolumnen-produktion muss schließlich auch in Krisenzeiten sichergestellt sein!
My home is my office (siehe Foto) – und damit hat Ihr Medienkolumnist großes Glück. Kollegen berichten bereits von Kollegen, die berichtet hätten, es seien in ihrer Sendeanstalt Feldbetten aufgestellt worden. The show must go on! Und das ist im Falle des Fernsehens nicht so einfach wie im Falle Ihres Medienkolumnisten. Ob die Kollegen Bier und Playmais haben, weiß ich leider nicht. Ich wünsche es ihnen.