Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Islands stille Dramatik
Gemälde von Werner Knaupp und Lichtbilder von Christof Rehm bei „fotodiskurs“
Klein und ausgesprochen fein: In der Atelier-galerie „fotodiskurs“korrespondieren Island-ansichten des renommierten Documentakünstlers Werner Knaupp (* 1936) mit Island-ansichten des Augsburger Fotografen Christof Rehm, verantwortlich für den „fotodiskurs“-pavillon in der Bergstraße 12, der in Zeiten geschlossener Ausstellungsräume einen Blick auf die Arbeiten auch durch die Fenster zulässt.
Die Liebe der beiden Künstler gilt dem kargen Land und der Schwarzweiß-darstellung stiller Dramatik: Werner Knaupp blickt auf das Meer vor den Westmännerinseln südlich von Island; Christof Rehm hält die Küste des isländischen Festlands per Platten-kamera fest – ein Land, wo „Steine von alleine anfangen zu leben“.
Die Dramatik in Werner Knaupps Acryl-gemälden erwächst aus dem lichtschluckenden, tiefen
Schwarz des Meereswassers und der Westmännerinsel-felsen, das – wenn überhaupt – durch die Gischt der Wellen und den Himmel kontrastiert wird; die stille Dramatik der kleinen und großen Foto-abzüge Christof Rehms erwächst aus sich auftürmenden Felsen von scharfen Silhouetten. In seiner „Furor“-serie erheben sich verschattende, respekteinflößende Felswände; bei Knaupp wähnt sich der Betrachter vor hohem Horizont wie kämpfend mit hohem Wellengang.
Eine exquisite, in sich stimmige Gegenüberstellung von Gemälden und Fotos, deren kraftvolle Haupt„farbe“das eindrucksvolle Schwarz ist. Es bestimmt oder füllt gänzlich diese bildnerischen Fenster, die von Rehm und Knaupp auf und vor Island geöffnet werden.
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Ausstellungsdauer bis 29. März im „fotodiskurs“, in Augsburg, in der Bergstraße 12.