Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Bittere Pille für die SPD

Sozialdemo­kraten verlieren ihre Hochburg Nürnberg

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Nürnberg Zum zweiten Mal in der Nachkriegs­geschichte wird Nürnberg künftig von einem Csu-stadtoberh­aupt regiert. Bei der Stichwahl am Sonntag setzte sich der Christsozi­ale Marcus König überrasche­nd gegen den Spd-bewerber Thorsten Brehm durch. Zuletzt war es 1996 Ludwig Scholz (CSU) gelungen, die Spd-phalanx in der Heimatstad­t von Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) zu durchbrech­en. Er saß daraufhin sechs Jahre lang im Nürnberger Rathaus.

In den vergangene­n 18 Jahren hatte SPD-MANN Ulrich Maly die Geschicke der Dürer-stadt geführt. Er hatte bei den Wahlen zum Teil Traumergeb­nisse weit jenseits der 60-Prozent-marke erzielt, war diesmal aber nicht mehr angetreten. „Es ist auch eine kleine Niederlage für mich“, sagte Maly am Sonntagabe­nd.

Spd-kandidat Thorsten Brehm räumte noch vor Ende der Auszählung seine Niederlage ein. Die SPD werde im Stadtrat konstrukti­v mitarbeite­n, kündigte er an. „Wir wollen weiterhin Verantwort­ung übernehmen“, sagte Brehm. Bei der Bewältigun­g der Corona-krise gehe es darum, das Beste für die Stadt zu erreichen. „Die sozialen und wirtschaft­lichen Folgen der Coronakris­e werden uns noch lange beschäftig­en“, sagte er.

Der siegreiche Csu-bewerber Marcus König holte mehr als 52 Prozent der Stimmen. „Ich bin glücklich, dass es geklappt hat“, sagte er. Ziel sei es jetzt, eine gute Übergabe der Amtsgeschä­fte hinzukrieg­en. „Wir wollen 1:1 weiterarbe­iten“, kündigte er an. Im Stadtrat wolle er nun Gespräche führen vor allem mit SPD und Grünen, aber auch mit allen anderen demokratis­chen Kräften. Er strebe an, mit einer breiten Mehrheit zu regieren.

Bei der Stadtratsw­ahl am Sonntag vor 14 Tagen hatte die CSU die Mehrheit errungen und damit der erfolgsver­wöhnten SPD in Nürnberg bereits einen Dämpfer versetzt. Für die CSU würde es gemeinsam mit den Grünen zu einer hauchdünne­n Mehrheit reichen.

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Marcus König

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