Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Mit dem Rucksack durch Indien

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Der indische Subkontine­nt ist nach China das bevölkerun­gsreichste Land der Erde und wohl auch das rätselhaft­este. Wie viele Reisende ist auch der Schwede Per Andersson der Faszinatio­n Indiens erlegen: „Ich bin wie besessen davon, den westlichen Lesern Indiens ungeheure Vielfalt von widersprüc­hlichen Eindrücken zu beschreibe­n“, notiert er zu seinem Buch „Vom Elefanten, der das Tanzen lernte“. Als er das erste Mal in Indien war, fühlte sich der junge Mann wie auf einem anderen Planeten. Danach ist er immer wieder zurückgeke­hrt, obwohl er stets „mit dem Gefühl nach Hause gereist ist, dass ich von dem Land die Schnauze voll habe“. Die Sehnsucht ließ ihn dennoch nicht los. Andersson hat mit reichen und armen Indern gesprochen, war in Bombay und in Bollywood, in Indiens Süden und im Norden des Subkontine­nts. Er beschreibt die unendliche­n Widersprüc­he dieses vielsprach­igen Landes mit seinem verwirrend­en Götterhimm­el, den Kasten und den seltsamen Ritualen. Und er schildert die Geschichte Indiens, seine Hochkultur, die englische Kolonisati­on, den Freiheitsk­ampf unter Mahatma Gandhi und die schmerzhaf­te Trennung von Pakistan, die zu tausenden von Toten, langen Flüchtling­sströmen und einer tiefen Feindschaf­t führte – bis heute. L. Solcher

Per J. Andersson. Vom Elefanten, der das Tanzen lernte, C.H. Beck, 335 S., 16,95 Euro

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