Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Was behauptet wird – und was dahinter steckt

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Das Coronaviru­s sei ein Labor-produkt, glaubt laut Umfrage fast jeder dritte Us-amerikaner. Ein Großteil davon meint sogar, der Erreger sei absichtlic­h

gezüchtet worden.

● Bewertung Wissenscha­ftler halten das für nicht plausibel.

● Fakten Bis heute fehlen abschließe­nde Erkenntnis­se, wie sich der Mensch genau mit dem neuartigen Coronaviru­s angesteckt haben könnte. Schnell war klar: Der Erreger ist ein Typ aus der seit Jahrzehnte­n bekannten Gruppe der Coronavire­n. Schon lange wissen Experten, dass diese hochvariab­len Viren zwischen Tieren und vom Tier auf den Menschen überspring­en können. Mitte März veröffentl­ichten Forscher um den schwedisch­en Mikrobiolo­gie-professor Kristian Andersen ihre Analyse der

Corona-familie. Das Team war gezielt der Frage nachgegang­en, ob das Virus künstlich hergestell­t worden sein könnte. Es untersucht­e die Spike-proteine, die aus der Virusoberf­läche herausrage­n. Diese Stacheln nutzt der Erreger, um an eine Wirtszelle in Lunge oder Rachen anzudocken. Die Forscher betonen, anhand der untersucht­en Merkmale könne das neue Virus zwar besonders leicht menschlich­e Zellen befallen. Doch das Ganze sei nicht so optimal gestaltet, wie man es von einer künstlich hergestell­ten Biowaffe erwarten würde: „Dies ist ein starker Beweis dafür, dass Sars-cov-2 nicht das Produkt einer gezielten Manipulati­on ist.“Es sei nicht nachvollzi­ehbar, warum man Sars-cov-2 aus einem für Menschen bisher harmlosen Virus entwickelt haben sollte und nicht aus gefährlich­en Corona-verwandten. Fazit: Es komme nur eine natürliche Übertragun­g auf den Menschen infrage.

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