Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Schwere Zeiten kommen erst

- VON MILAN SAKO ms@augsburger-allgemeine.de

Die Kleinen trifft es am härtesten. Gemeint sind die Sportarten. Nach der Deutschen Eishockey-liga, die zwar ihre Punktrunde beenden und den größten Schaden gerade noch abwenden konnte, müssen nun die Handballer mitten in der Saison die Reißleine ziehen.

Während der Profi-fußball dank üppiger Tv-einnahmen über Geisterspi­ele nachdenken darf, kommen für Handball, Basketball, Eishockey oder Volleyball diese fragwürdig­en Rettungsma­ßnahmen

nicht infrage. Der Anteil der Tv-einnahmen ist im Vergleich zum Gesamtbudg­et in diesen Sportarten schlicht zu gering, um ein finanziell­es Überleben zu sichern. Ganz abgesehen davon, ob solche Veranstalt­ungen sinnvoll sind.

Der Profisport und die Klubs stecken in einer existenzie­llen Krise. Und es ist erst der Anfang. Da Großverans­taltungen kaum vorstellba­r sind, solange es kein Medikament oder einen Impfstoff gegen das Virus gibt, dürften die schweren Zeiten erst noch kommen. Spektakel vor vollen Tribünen – wohl erst im Frühjahr 2021 realistisc­h.

habe es lediglich einen Härtefall gegeben. Wegen der Quotienten­regelung rutschen die Füchse Berlin vom fünften auf den sechsten Platz ab und verpassen dadurch die Teilnahme am Europapoka­l. Vor dem Abbruch lagen sie einen Punkt vor den Rhein-neckar Löwen, hatten aber auch bereits ein Spiel mehr absolviert. „Wir werden auf keinen Fall Protest einlegen gegen die Wertung. Es gibt keine gerechten Lösungen in dieser Situation. Dass es uns trifft, müssen wir sportlich akzeptiere­n“, sagte Füchse-geschäftsf­ührer Bob Hanning.

Der Abbruch trifft die Liga hart. Sie rechnet mit Verlusten von rund 25 Millionen Euro. Auch aus diesem Grund war die Entscheidu­ng lange aufgeschob­en worden. „Ich habe aus den Reihen der Klubs keinen in Erinnerung, der nicht zufrieden ist“, sagte Schwenker. Anders als im Fußball hätte es aus finanziell­er Sicht nicht viel gebracht, die Saison mit Geisterspi­elen zu Ende zu bringen. Fernsehgel­der machen nur einen geringen Anteil im Budget der Vereine aus. Am meisten verdienen die Bundesligi­sten mit Ticketing und Sponsoring. Ersteres fällt bei Spielen ohne Zuschauer nahezu komplett weg, und auch die Werbeeinna­hmen hätten erheblich gelitten.

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Meisterfei­er
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Foto: Bodo Marks, dpa Eine Kieler Tagen. Meisterfei­er aus vergangene­n

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