Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Impfstoff: Erstmals Tests an Menschen

Kampf gegen die Pandemie nimmt in Deutschlan­d Fahrt auf

- VON MARKUS BÄR

Mainz/bern/augsburg Tausende von Menschenle­ben hat das Coronaviru­s inzwischen hierzuland­e gefordert. Viele Menschen hoffen darum sehnsüchti­g, dass endlich ein Impfstoff entwickelt wird. Das Paulehrlic­h-institut (PEI) hat nun am Mittwoch erstmals in Deutschlan­d die Zulassung für die klinische Prüfung eines Impfstoff-kandidaten gegen das Coronaviru­s erteilt. Dabei geht es um einen Wirkstoff des Mainzer Unternehme­ns Biontech. Es soll Tests an rund 200 gesunden Freiwillig­en geben. Die Mainzer kooperiere­n bei der Entwicklun­g des Impfstoffs mit dem Us-pharmaries­en Pfizer. In der Studie der sogenannte­n Phase I/II soll unter anderem zunächst die Verträglic­hkeit und Sicherheit des Impfstoff-kandidaten geprüft werden.

Der von Biontech entwickelt­e Wirkstoff gehört zur Gruppe der genbasiert­en Impfstoffe. Diese enthalten genetische Informatio­nen des Erregers. Im Körper werden daraus Proteine hergestell­t, gegen die das Immunsyste­m Abwehrstof­fe bildet. Biontech arbeitet bisher vorrangig an der Entwicklun­g von Immunthera­pien gegen Krebs.

In Deutschlan­d werden nach Angaben von Pei-präsident Klaus Cichutek in diesem Jahr voraussich­tlich insgesamt vier klinische Studien mit einem Impfstoffk­andidaten starten. Dass bereits heuer ein erster zugelassen­er Impfstoff für die allgemeine Bevölkerun­g bereitsteh­t, hält er aber für unwahrsche­inlich – im Gegensatz zu dem Berner Immunologe­n Martin Bachmann, der schon im Oktober Massenimpf­ungen mit seinem Impfstoff in der Schweiz für möglich hält. Und an der Uniklinik Augsburg geht man derzeit noch einen ganz anderen Weg. Mehr dazu lesen Sie auf

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