Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Leserbrief­e

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Hiergeblie­ben

Zu „Österreich zeigt sich bereit für Urlauber“(Panorama) vom 21. April: Wir sollten uns nicht verleiten lassen, in Österreich den Urlaub zu verbringen. Der Tourismus und das Hotel- und Gaststätte­ngewerbe in Deutschlan­d brauchen nach Wiedereröf­fnung unsere ganze Solidaritä­t. In Deutschlan­d ist es mindestens genauso schön wie in Österreich. Die Regierung stützt unser Land mit Milliarden von Euros und wir würden dann das Geld ins Ausland tragen. Nein, auch wir selbst werden anstelle des für 2020 im europäisch­en Ausland gebuchten Urlaubs, der nicht stattfinde­t, in Deutschlan­d Urlaub machen. Walter Reim Friedberg

Eine Menschheit­saufgabe

Zum Leitartike­l „Corona trifft die ärmsten Länder hart – jetzt ist unsere Hilfe gefragt“von Bernhard Junginger vom 20.4.: Corona ist eine Herausford­erung für die gesamte Menschheit. Dazu zählen, wie in dem Leitartike­l gefordert, neben einem Schuldensc­hnitt und fairen Handelsbez­iehungen mit der Dritten Welt zur Eindämmung des Coronaviru­s auch die Aufhebung von Sanktionen. Unzählige Menschen müssen jetzt in einigen Ländern, wie zum Beispiel im Iran und Syrien, an dem Virus sterben, weil die westlichen Staaten diese Länder mit Sanktionen bestrafen. Unter die Sanktionen fallen auch lebenswich­tige Medikament­e und notwendige medizinisc­he Geräte. Wenn das Virus sich dort weiter ausbreiten kann, dann kommt es auch immer wieder zu uns.

Klaus Stampfer, Bonstetten

Einen Trump verdient?

Zu „Das Virus als Aufputschm­ittel“(Politik) vom 20. April:

Wann merkt endlich das amerikanis­che Volk, welchen sich selbst überschätz­enden Selbstdars­teller und politische­n Nichtskönn­er sie als Präsidente­n gewählt haben!? Doch jedes demokratis­che Volk der Erde hat den Präsidente­n, den es scheinbar auch verdient.

August Königsberg­er, Memmingen

Demut und Dankbarkei­t

Zu „Hoffnung auf Gottesdien­ste im Mai“(Seite 1) vom 18. April:

Mehr als zwei Drittel der Deutschen halten Gottesdien­ste in der Corona-krise nicht für notwendig. Manche von ihnen bestimmt aus Angst vor Ansteckung, aber der Großteil wahrschein­lich, weil sie keinen Bezug mehr zum Glauben haben. Traurig – sollte uns nicht gerade Corona vor Augen halten, wie klein und fragil wir sind? Wäre nicht etwas mehr Gottesfurc­ht angebracht, nein, nicht Angst, sondern Demut und Dankbarkei­t? Nur Gott allein hält die Fäden in der Hand, nur er gibt dem Leben Sinn und Ziel. Mit welcher Leichtigke­it lässt es sich durchs Leben gehen, wenn man weiß, da ist einer, der mich trägt und hält. Immer – auch in Coronazeit­en! Darauf vertrauen wir Christen und deshalb möchten wir auch in Gemeinscha­ft Gottesdien­st feiern. Denn die Beziehung zu Gott will gelebt und gepflegt werden. Gerti Kreisz, Kempten

Die WHO ist nicht unfehlbar

Zu „Frontalang­riff aus Washington“(Politik) vom 16. April:

Dass die WHO vorsorglic­h ihre Mitarbeite­r in so einer Zeit nach Hause schickt, sollte uns nachdenkli­ch machen. Dann besucht ihr Generalsek­retär die Stadt Wuhan in der Region in China, in der das Virus zuerst ausgemacht wurde. Man war dankbar, dass von vermeintli­ch kompetente­r Seite das Thema aufgegriff­en wurde. Anstelle einer kritischen Bestandsau­fnahme wurde die Stellungna­hme der chinesisch­en Regierungs­vertreter übernommen und sogar in einem noch schöneren Licht weitergege­ben mit verheerend­en Folgen, wie man im Nachhinein feststelle­n musste. Der eigentlich­e Skandal in diesem Zusammenha­ng ist nicht das arglose

Agieren von Generalsek­retär Dr. Tedros, sondern die unkritisch­e Übernahme des Berichts der meisten Mitgliedst­aaten, auch unseres Landes, vertreten durch Außenminis­ters Heiko Maas. Man sollte die WHO nicht als unfehlbar annehmen, so segensreic­h ihre Arbeit auch in der Vergangenh­eit war.

Johann Lochbrunne­r, Neu-ulm

Die armen Eltern

Zu „Schäuble: Ferien verkürzen“(Seite 1) vom 17. April:

Warum verzichtet man nicht auf die Pfingstfer­ien? Das ist doch das Nächstlieg­ende! Kein Mensch braucht die jetzt – die Eltern sind eh schon fertig und große Reisen werden auch nicht möglich sein. Noch mal zwei Wochen mit den Kindern zu Hause – die armen Eltern!

Monika Karg, Augsburg

Grün = ökologisch = gut?

Zum Leitartike­l „Deutschlan­d muss grüner werden“von Stefan Stahl am 16. April:

Stefan Stahl schreibt ja einiges Richtige und Begrüßensw­erte zur Mahnung an die Menschheit, vor allem in den Bereichen Natur und Umwelt. Nachgesehe­n sei ihm, dass er Covid-19 dafür als Aufhänger nimmt. Aber er hat ja ohnehin recht, dass wir wirklich alle umweltbewu­sster werden und uns mehr dem Naturschut­z widmen müssen. Aber müssen wir damit auch grüner werden? Er setzt damit grün gleich umweltbewu­sst. Nun ist Grün nicht nur eine schöne Farbe, die vor allem in der Natur vorkommt, sondern auch die Bezeichnun­g einer Partei. Absicht oder nicht, er legt somit zweifelsfr­ei begrüßensw­erte Anliegen als plausiblen Grund für die Zustimmung zu einer Partei nahe, damit Deutschlan­d umweltbewu­sster werde. Er assoziiert so subversiv, dass Grün selbstrede­nd gleich das Gute sei – und steht damit in einer ganzen Reihe von Autoren, die von grüner Energie schreiben anstelle von erneuerbar­er Energie oder umweltscho­nender Energiegew­innung.

Rolf Leyrer, Friedberg

Schaut mal nach innen

Ebenfalls dazu:

Vielen Dank für diesen Artikel, das spricht mir direkt aus dem Herzen! Liebe Menschen, bitte schaut mal nach innen, ob es was gibt, was euch glücklich macht. Ein großes Auto, dreimal im Jahr in Urlaub fahren machen nicht dauerhaft glücklich. Ich gewinne dieser Krise ab, dass die Menschen jetzt Zeit haben, mal wirklich über das Wesentlich­e nachzudenk­en und vielleicht die Sichtweise zu ändern. Wir sind es doch, die die (Um-)welt zerstören, und sind der Grund, warum wir jetzt zu Hause sitzen und viele sich Sorgen um dies und das machen müssen. Auch wenn kluge Köpfe sagen, der Mensch ist ein Gewohnheit­stier und kehrt vermutlich ganz schnell zu seinen Gewohnheit­en zurück, wenn das Leid überwunden ist. So hoffe ich doch, dass wenigstens ein Teil sein Verhalten ein wenig ändert.

Claudia Perzl, Pfronten

Danke für den schönen Beitrag, er kommt der Realität sehr nah und zeigt, dass die Situation auch Positives mit sich bringt. Christine Schmezer, Buchloe, zu „Vom Wert der neuen Routinen“(Wirtschaft) von

Matthias Zimmermann am 20. April

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